Die Pleitewelle von Immobilienentwicklern am deutschen Markt ist nach Einschätzung von Vonovia-Chef Rolf Buch noch nicht abgeebbt. "Wir werden in den nächsten Monaten, vielleicht auch in den nächsten Jahren, extrem viele Pleiten sehen", sagte Buch am Dienstagabend vor dem Internationalen Club Frankfurter Wirtschaftsjournalisten.
"Wir sehen das heute schon", fügte er hinzu. Die Entwicklung sei nicht gut für den kriselnden Immobilienmarkt, an dem nicht mehr viel neu gebaut wird. Denn am Ende werde eine Konzentration der Entwickler stehen, die Neubauprojekte anstoßen. Für den Branchenprimus Vonovia, dem auch die Buwog gehört, selbst zeichnete Buch aber ein optimistisches Bild: "Wir sind eigentlich durch." Massive Abwertungen werde es nicht mehr geben - "nicht in der Größenordnung". "Die Zeit der Preiskorrekturen ist vorbei", bilanzierte er.
Die hohen Zinsen, gestiegene Baukosten und ein Mangel an großen Transaktionen hatten den deutschen Immobilienmarkt in die Krise gestürzt. Viele Immobilienentwickler gerieten in Schieflage. Vonovia hatte im vergangenen Jahr den Immobilien-Bestand um knapp 11 Mrd. Euro abwerten müssen, der Konzern schrieb unter dem Strich einen Verlust von rund 6,8 Mrd. Euro. Auch andere Immobilien-Konzerne schrieben rote Zahlen. Nun bleibt die Frage, ob die hohen Abwertungen sich auch 2024 fortsetzen werden. Im ersten Quartal hatte Vonovia einen Gewinn geschrieben - eine Neubewertung des Wohnungsbestands sei nicht nötig gewesen, hatte der deutsche Konzern damals erklärt. Halbjahreszahlen legt Vonovia am 1. August vor. (apa)