Dem Konzern mit Sitz in Bochum war jüngst die mehrheitliche Übernahme im dritten Anlauf geglückt. Damit entsteht ein europäischer Immobilienriese mit rund 568.000 Wohnungen vor allem in Deutschland.
Vonovia-Chef Rolf Buch hatte 2016 einen ersten Übernahmeversuch gestartet, damals gegen den Willen des Deutsche-Wohnen-Managements. Beim zweiten Anlauf in diesem Jahr konnte er Vorstand und Aufsichtsrat des Berliner Unternehmens an Bord holen, aber nicht genügend Aktionäre. Sie boten zu wenige Aktien an.
Für den dritten Versuch erhöhte Vonovia das Angebot auf 53 Euro je Aktie. Weil Buch auch mehrere Bedingungen für das Angebot fallen ließ, hatte es zuletzt keine Zweifel gegeben, dass die Übernahme gelingen würde. Der Hedgefonds Davidson Kempner, der die Übernahme stoppen wollte, musste klein beigeben. Vonovia hat für Deutsche-Wohnen-Aktien bisher rund 17 Milliarden Euro ausgegeben.
Umstritten ist der Deal vor allem in Berlin, wo der Deutsche Wohnen rund 114.000 Wohnungen gehören. Um Kritiker zu besänftigen, hatte Vonovia-Chef Buch unter anderem eine Begrenzung der regulären Mietsteigerungen in der Hauptstadt bis 2026 angekündigt. Außerdem haben Deutsche Wohnen und Vonovia in Berlin 14.750 Wohnungen für fast 2,5 Milliarden Euro an drei landeseigene Gesellschaften verkauft.
Die Deutsche Wohnen steht damit nun vor dem Abschied aus dem Leitindex DAX. Der Streubesitz von Deutsche Wohnen ist nun zu gering, um sich im Index der 40 wichtigsten börsennotierten Unternehmen in Deutschland zu halten. Die Deutsche Börse reagiert in solchen Fällen meist innerhalb weniger Tage.
(APA/Reuters/dpa)