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Vonovia macht Milliardenverlust

Deutschlands größter Wohnimmobilienkonzern Vonovia hat im ersten Quartal einen Milliardenverlust erlitten. Unter dem Strich fiel wegen einer Abwertung des Immobilienportfolios ein Verlust von knapp 2,1 Milliarden Euro.
Michael Neubauer
BUCH, Rolf
BUCH, Rolf
© Vonovia

Deutschlands größter Wohnimmobilienkonzern Vonovia hat im ersten Quartal einen Milliardenverlust erlitten. Unter dem Strich fiel wegen einer Abwertung des Immobilienportfolios ein Verlust von knapp 2,1 Milliarden Euro an, wie der Dax-Konzern am Donnerstag in Bochum mitteilte. Im Vorjahreszeitraum hatte Vonovia einen Gewinn von 58,3 Millionen Euro ausgewiesen. Der Wert des Vermietungsportfolios habe Ende März bei rund 91,2 Milliarden Euro gelegen, hieß es. Ende 2022 wurden die Immobilien noch mit 94,7 Milliarden Euro bewertet.

Der Umsatz schrumpfte in den ersten drei Monaten um gut 12 Prozent auf 1,43 Milliarden Euro. Vonovia begründete den Rückgang vor allem mit deutlich geringeren Erlösen aus dem Projektentwicklungsgeschäft sowie weniger Wohnungsverkäufen. Die Jahresziele bestätigte das Unternehmen.

„Unsere Bewertung bietet eine größtmögliche Transparenz mit Blick auf die herausfordernde Situation im 1. Quartal 2023. Sie ist allerdings eine Momentaufnahme. Zumal wir im 2. Quartal erstmals wieder größere Transaktionen sehen. Weiterhin gilt uneingeschränkt: Das aktuelle Marktumfeld mit gestiegenen Kapital- und Baukosten beschleunigt die Megatrends, um die wir unser Geschäft aufgebaut haben“, sagt Rolf Buch, Vorstandsvorsitzender der Vonovia SE.

Refinanzierungsbedarf - Verkäufe knapp unter dem Buchwert.

Mitgeteilt wude auch, dass die Vonovia hat Immobilienbestände für rund 560 Mio. Euro an CBRE Investment Management verkauft hat. CBRE erwirbt insgesamt fünf Bestandsobjekte mit 1.350 Wohnungen in Frankfurt, Berlin und München.

Zwei der fünf Objekte befinden sich in der finalen Bauphase mit erwarteter Fertigstellung bis Ende August 2023. Der Buchwert der Immobilien per 31. Dez. 2022 und die noch zu erwartenden Kosten für die Fertigstellung betragen rund 600 Mio. Euro. Der Vollzug des Verkaufs wird im Laufe des zweiten und dritten Quartals 2023 nach Vorliegen der üblichen Fälligkeitsvoraussetzungen erwartet.

Erst im April 2023 wurde für eine Minderheitsbeteiligung an der Südewo ein verlässlicher Joint-Venture-Partner gefunden, der knapp 30 Prozent zu einem Kaufpreis von rund 1,0 Mrd. Euro erwirbt. Das Investment erfolgte nahezu zum Buchwert. 

Rolf Buch:„ Ein Verkauf dieser Größe an ein renommiertes Unternehmen wie CBRE Investment Management untermauert die Werthaltigkeit unseres Portfolios – nach der Joint-Venture-Partnerschaft der zweite Erfolg in kurzer Zeit. Mit mehr als 1,5 Mrd. Euro haben wir unser diesjähriges Verkaufsziel fast erreicht. Zudem werten wir unsere Verhandlungsresultate als positives Signal für die gesamte Branche: Nach einem schwierigen 1. Quartal 2023 mit sehr wenig Bewegung öffnet sich der Markt vorsichtig. Käufer und Verkäufer können sich wieder einigen. Das ist ein Anlass für Zuversicht.“

Das Unternehmen kann infolge der Transaktionen den diesjährigen Refinanzierungsbedarf vollständig decken sowie einen wesentlichen Teil der für 2024 anstehenden Refinanzierungen.