In etwa diese Summe hatte der Konzern bereits eingeplant, als er im November wenig überraschend die Kapitalmaßnahme ankündigte. Mit den Nettoeinnahmen will der Konzern einen Kredit für den Zukauf des Konkurrenten teilweise zurückzahlen.
Vonovia war in einem ersten Schritt nahezu sämtliche angebotenen Aktien losgeworden. Von den offerierten 201,3 Millionen Stückaktien waren bis Ende der Bezugsfrist am 7. Dezember Bezugsrechte für rund 198,5 Mio. Papiere ausgeübt worden, was einer Quote von 98,59 Prozent entsprach. Die verbliebenen rund 2,83 Mio. neuen Aktien platzierte der Konzern nun zur Wochenmitte bei institutionellen Anlegern im Rahmen einer Privatplatzierung. Der Handel mit den neuen Aktien soll nun voraussichtlich zum Start in die neue Börsenwoche am kommenden Montag (13. Dezember) beginnen.
Im DAX lag der Vonovia-Kurs zuletzt um knapp 0,3 Prozent im Minus bei 50,48 Euro. Erst zu Monatsbeginn war die Aktie bei 47,11 Euro auf ein Tief seit Mai 2020 gefallen. Vor der Ankündigung der Kapitalerhöhung wurden für die Papiere im November noch über 55 Euro gezahlt.
Beim dritten Anlauf war Deutschlands größtem Vermieter Ende Oktober die mehrheitliche, gut 19 Milliarden Euro schwere Übernahme der Nummer zwei der Branche geglückt. Damit entsteht ein europäischer Immobilienriese mit rund 568.000 Wohnungen, ganz überwiegend in Deutschland. Der gemeinsame Marktanteil beträgt in Deutschland nach Unternehmensangaben rund zwei Prozent. Umstritten ist der Deal vor allem in Berlin, wo Deutsche Wohnen rund 114.000 Wohnungen gehören. Um Kritiker zu besänftigen, hatte Vonovia-Chef Buch unter anderem eine Begrenzung der regulären Mietsteigerungen in Berlin bis zum Jahr 2026 angekündigt.
Das Vonovia-Management hatte Anfang November seine Jahresziele ein weiteres Mal angehoben. Das Unternehmen profitiert von steigenden Mieteinnahmen, Wohnungsverkäufen und Dienstleistungen rund um die Wohnimmobilie. In den neuen Zielen ist die Deutsche Wohnen noch nicht berücksichtigt.
Zuletzt war Vonovia auch der in schwieriges Fahrwasser geratenen Adler Group beigesprungen: Der Konzern ist auch an einem Einstieg bei dem Luxemburger Immobilieninvestor interessiert und hat sich bereits beim größten Adler-Aktionär Aggregate Holding SA das Recht auf ein Aktienpaket gesichert, das 13,3 Prozent der Adler-Papiere entspricht. (apa/dpa-AFX)