Schon beim ersten Blick fällt ins Auge, dass der Bepflanzungsfaktor im Bockenheimer Wohnensemble hoch ist. Statt auf strenge Blockrandbebauung, setzt der moderne Entwurf von Ilter Architekten auf optimalen Licht- und Lufteinfall. Die modular versetzten Baukörper integrieren neben 100 Eigentums- und 63 Mietwohnungen, großzügige Quartiershöfe, Individualgärten sowie gemeinschaftliche Freiflächen.
Ziel unserer Planung ist die ressourceneffiziente Grundstücksnutzung mit maximiertem Grünanteil. Aber die Masse an Pflanzen allein reicht nicht, erst richtig integriert wirkt sie positiv auf das Mikroklima, wie z.B. auf erträglichere Temperaturen im Hochsommer, unterstreicht SRE-Bereichsleiter Rhein-Main Andreas Hülsken wichtige Erkenntnisse aus dem Zertifizierungsprozess.
Der Hintergrund: GreenPass simuliert auf Basis konkreter Planungsdaten die zu erwartenden Umweltauswirkungen, zeigt aber auch Wege auf, wie man positive Klimaeffekte weiter verstärken kann. So gelang es SRE auch in der Innenstadtlage für eine hohe klimatische Behaglichkeit in den Wohnungen wie im Außenraum zu sorgen. Statt dafür jedoch immer mehr und potenziell störanfällige Gebäudetechnik zu bemühen, setzt die Entwicklerin auf Biodiversität und den Mehreinsatz richtiger Bepflanzung. Neben besserem Klima und Komfort bewertet das Zertifikat zudem die Ressourcenschonung. Hier punktet das KUHLIO beispielsweise durch geringeren Wasser- und Energieverbrauch, da Regen zu großen Teilen zur Bewässerung von Pflanzen oder auch zur Kühlung genutzt wird.
Insgesamt 28 Kategorien, wie z.B. Klima, Wasser und Luft zieht der Zertifizierungsprozess ins Kalkül. Abhängig von der Anzahl erfüllter Kriterien wird der GreenPass in den vier Klassen Platin, Gold, Silber oder Certified vergeben. Mit dem sehr fokussierten Blick auf Klimaeffekte, versteht sich das Umweltzertifikat als Ergänzung zu konventionellen Nachhaltigkeits-Prüfsiegeln wie DGNB oder BREAAM.