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Wachsende Bedrohungen für die Cybersicherheit

Pedro Palandrani, Research Analyst beim globalen ETF-Anbieter Global X, erwartet durch den Krieg in der Ukraine ein gestiegenes Bewusstsein und höhere Ausgaben für Cybersicherheitslösungen.
Lisa Grüner
PALANDRANI
PALANDRANI
© Global X

Die Bedrohungen von öffentlichkeitswirksamen Sicherheitsverletzungen steigen und damit auch die Sorge über die Cybersicherheit. Institutiionen weltweit schlagen nun Alarm. Der US amerikanische Senat hat vor kurzem ein wichtiges Cybersicherheitsgesetz beschlossen, das Unternehmen mit kritischen Infrastrukturen dazu zwingen soll, Cyberangriffe und Ransomware-Zahlungen zu melden. Die Verabschiedung der Gesetzesvorlage wurde dadurch erleichtert, dass US-Bundesbeamte inmitten des aktuellen Krieges zwischen der Ukraine und Russland die Möglichkeit russischer Cyberangriffe auf die Vereinigten Staaten in Betracht ziehen mussten. Sollte das Gesetzt in Kraft treten, wären Eigentümer kritischer Infrastrukturen und zivile Bundesbehörden verpflichtet, der Agentur für Cybersicherheit und Infrastruktursicherheit innerhalb von 72 Stunden wesentliche Cyberangriffe zu melden, während kritische Infrastrukturunternehmen Ransomware-Zahlungen innerhalb von 24 Stunden an die US-Bundesregierung melden müssten.

Die US-Behörde für Cybersicherheit und Infrastruktursicherheit (Cybersecurity and Infrastructure Security Agency, CISA), das FBI und das Heimatschutzministerium haben im vergangenen Monat eine Warnung vor dem Risiko eines Übergreifens russischer Cyberangriffe auf US-Netzwerke herausgegeben. In den ersten beiden Tagen nach dem russischen Angriff auf die Ukraine stiegen in den USA die mutmaßlichen Cyberangriffe aus Russland um mehr als 800 Prozent.

Auch die Europäische Zentralbank (EZB) hat aufgrund der Sanktionen eine ähnliche Warnung vor russischen Cyberangriffen an europäische Finanzinstitute gerichtet. Während der Krieg zwischen Russland und der Ukraine weitergeht, ist die Zahl der von beiden Ländern seit Beginn durchgeführten Cyberangriffe überwältigend. Diese kinetische Art der Kriegsführung ist eng mit der Cyberkriegsführung verknüpft. Die Aktien von Unternehmen für Cybersicherheitssoftware sind in letzter Zeit aufgrund des Krieges stark angestiegen, darunter Unternehmen wie Fortinet, Zscaler, Palo Alto Networks und Crowdstrike Holdings.

Wir erwarten, dass die Ausgaben für sicherheitsbezogene Dienstleistungen weiter steigen werden, da sich die Unternehmen auf potenzielle Cyberangriffe vorbereiten.