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Warimpex zieht sich aus Russland zurück

Airport St. Petersburg als letztes verbliebenes russisches Projekt erfolgreich verkauft - Künftiger Fokus liegt auf Neuentwicklungen in Polen
Patrick Baldia
Warimpex zieht sich aus Russland zurück
"Wir sind froh, eine Lösung gefunden zu haben, die es uns nun erlaubt, unsere Projekte in Polen mit voller Kraft voranzutreiben und auch Neues ins Auge zu fassen“, so Warimpex-CEO Franz Jurkowitsch.
© Warimpex

Die Warimpex Finanz- und Beteiligungs Aktiengesellschaft hat sich von ihrem letzten in Russland verbliebenen Projekt, der Airport City St. Petersburg, getrennt und ist damit nicht mehr im russischen Markt tätig. Zuletzt hielt Warimpex über verschiedene russische Gesellschaften 100 % an der Airport St. Petersburg mit drei Büroimmobilien, einem Multifunktionsgebäude, einem Hotel sowie Grundstücksreserven. Zwischen Warimpex und einem russischen Erwerber wurden Verträge über den Verkauf aller Anteile und Gesellschafterdarlehen unterzeichnet. Die Transaktion ist heute vollzogen worden, über alle Details wurde Stillschweigen vereinbart.

Diese Transaktion wird das Warimpex-Konzernergebnis des Geschäftsjahres 2024 voraussichtlich mit rund EUR 76 Mio. negativ beeinflussen. Dieses Ergebnis beinhaltet bereits im Eigenkapital erfasste historische Rücklagen aus der Währungsumrechnung, sodass insgesamt ein Rückgang des Konzerneigenkapitals um rund EUR 35 Mio. auf rund EUR 77 Mio. erwartet wird.

„Mit dem Beginn des Ukraine-Konflikts war es für uns zunehmend herausfordernd, unser Projekt in St. Petersburg weiter zu betreiben. Zuletzt war es uns gelungen, die operativen Tätigkeiten autark über eigenständige russische Tochtergesellschaften zumindest weiterzuführen. Neuentwicklungen auf den bestehenden Grundstücksreserven kamen aber nicht mehr in Frage. Aufgrund der komplexen Marktbedingungen sowie der sehr spezifischen Transaktionsbedingungen war der Rückzug aus Russland allerdings außerordentlich schwierig. Vor diesem Hintergrund sind wir froh, eine Lösung gefunden zu haben, die nicht nur allen Anforderungen entspricht, sondern es uns nun erlaubt, unsere Projekte in Polen mit voller Kraft voranzutreiben und auch Neues ins Auge zu fassen.“
—Franz Jurkowitsch, CEO Warimpex

Warimpex in Russland

Mit diesem Schritt endet für Warimpex auch die bis zum Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine im Februar 2022 erfolgreiche Geschichte des Unternehmens in Russland. Bereits seit den 1990er-Jahren war Warimpex in Russland aktiv und erwarb dort ein erstes Hotel in Ekaterinburg. 2009 öffnete mit dem angelo Congress und Airporthotel das erste von Warimpex in Russland entwickelte Projekt seine Pforten. Beide Hotels wurden 2015 erfolgreich verkauft. Mitte der 2000er-Jahre rückte der Fokus auf den Standort St. Petersburg und die AIRPORTCITY, wo mit dem Airportcity Plaza zunächst ein Hotel und in weiterer Folge drei Bürogebäude sowie ein Multifunktionsgebäude für Parken, Lager und Büro mit insgesamt rund 53.100 m² vermietbarer Fläche errichtet wurden.

Fokus Polen

Mit dem Rückzug aus Russland werden bei Warimpex sowohl finanzielle als auch personelle Ressourcen frei, die nun in Polen und Deutschland zum Einsatz kommen werden. Im polnischen Krakau wurde zuletzt Ende 2023 das Mogilska 35 Office eröffnet. An der zentral gelegenen Mogilska-Straße besitzt Warimpex damit bereits drei neu errichtete Bürogebäude, die neuesten Standards hinsichtlich moderner, flexibler Arbeitswelten aber auch der Nachhaltigkeit entsprechen. Es bestehen hier weitere Grundstücksreserven, die nun weiterentwickelt werden sollen. Ebenfalls in Krakau ist das Office und Co-Living-Projekt Chopin bereits in der fortgeschrittenen Planungsphase. Die Baugenehmigung wurde erteilt, die Fertigstellung für 2026 geplant. Zudem werden auch neue mögliche Projekte geprüft.