Laut der Studie verfügen nur 17,9 Prozent der Einzelhandelsunternehmen über unternehmensweite CX-Analysen, der Benchmark im Handel allgemein liegt bei 26,4 Prozent. Ein Drittel der Einzelhandels-unternehmen (34 Prozent) stimmt die Datenerfassung mit den gewünschten Ergebnissen ab, im Gegensatz zu 49,7 Prozent der Unternehmen der gesamten Branche. Zu diesem Ergebnis kommt die branchenübergreifende Benchmark-Studie „Global Customer Experience Benchmark Report“ von NTT, die sich über 13 Branchen erstreckt.
Im Jahr 2020 erlebten die meisten Unternehmen pandemiebedingt eine Veränderung des Kundenverhaltens. Die Einzelhändler mussten ihre digitale Transformation extrem beschleunigen und hatten keine Ressourcen, sich um ihre CX-Strategien zu kümmern:
Die sogenannte Einzelhandelsapokalypse hat nicht mit der jüngsten Pandemie begonnen, sondern wurde durch sie noch verschärft. Seit über einem Jahrzehnt sind die Verbraucher zu E-Commerce-Anbietern geflüchtet, die die von ihnen bevorzugten digitalen Optionen anbieten, sagt Roman Oberauer, Vice President Go to Market und Technical Services bei NTT in Österreich. Im Jahr 2021 müssen sich die traditionellen Einzelhändler viel mehr mit den Kundenerfahrungen auseinandersetzen oder sie werden aussterben.
Weiters zeigt die Studie, dass positive Kundenerlebnisse Priorität für Unternehmen haben. 70,5 Prozent der Unternehmen geben an, dass eine verbesserte CX der wichtigste Faktor für ihre digitale Transformation ist. NTT prognostiziert jedoch, dass der Erfolg von CX davon abhängt, ob Unternehmen über eine datengetriebene und gut dokumentierte Strategie verfügen.
Ohne ein klares Verständnis des Kundenverhaltens verpassen Einzelhändler die Chance, ein nachhaltig positives Kundenerlebnis zu erzeugen. Unternehmen mit Zugang zu unternehmensweiten CX-Analysesystemen haben den Prozentsatz der unzufriedenen Kunden auf 21,4 Prozent reduziert. Die immensen Mengen an Kundendaten, auf die die meisten Unternehmen zugreifen und die sie aus verschiedenen Quellen erfassen und verwalten, werden weiter steigen. Um in diesem, sich verändernden Umfeld, relevant zu bleiben, müssen Einzelhändler in der Lage sein, Erkenntnisse aus der Datenanalyse zu gewinnen, die es ihnen ermöglichen, ihre CX-Strategien zu verbessern, indem sie:
Einzelhändler müssen die Barrieren zwischen Anspruch und Handeln beseitigen, wenn es um ihre CX-Strategie geht, so Oberauer weiter. Momentan fehlt vielen Einzelhändlern das Verständnis von Verhaltensmustern ihrer Kunden. In den nächsten zwölf Monaten wird sich zeigen, wer den Customer Journey wirklich verstanden und diese Erkenntnisse genutzt hat, um Kunden zu binden, indem sie wertvolle persönliche, proaktive und inhaltsreiche Erlebnisse bieten.
Methodik
Die branchenübergreifende Benchmark-Studie, die sich über 13 Branchen erstreckt, basiert auf einer Wahrscheinlichkeitsstichprobe von streng zufällig ausgewählten Teilnehmern, die an der Bereitstellung von CX-Dienstleistungen beteiligt sind. Der Bericht basiert auf Forschungsdaten, die über einen Online-Fragebogen im Zeitraum von Juli bis November 2019 erhoben wurden. Der Retail Guide umfasst Teilnehmer sowohl aus dem Einzel- als auch aus dem Großhandel, um eine durchgängige, kohärente CX-Strategie abzubilden, die sich über die gesamte Wertschöpfungskette des Einzelhandels erstreckt.