Mit Dexin ist ein weiterer chinesischer Baukonzern in Hongkong unter Insolvenzverwaltung gestellt worden. Das Unternehmen habe einen im vergangenen Jahr vereinbarten Finanzierungsplan nicht einhalten können, berichtete am Dienstag die Nachrichtenagentur Bloomberg. Der Handel mit der Aktie an der Hongkonger Börse wurde in der Nacht eingestellt.
Dexin hatte im März mitgeteilt, die staatliche China Construction Bank habe einen Antrag auf Zerschlagung eingereicht, nachdem das Unternehmen im Dezember 2022 eine Zahlungsfrist versäumt hatte. Ende vergangenen Jahres hatte Dexin Schulden in Höhe von 64,4 Milliarden Yuan (8,3 Mrd. Euro) angehäuft.
Ein Gericht in Hongkong hatte bereits im Jänner die Zerschlagung des ehemals größten chinesischen Bauträgers, des Evergrande-Konzerns, angeordnet. Mit Country Garden und Shimao sind zwei weitere Branchenriesen Gegenstand von Liquidationsanträgen in der chinesischen Sonderverwaltungszone.
Der Immobiliensektor steht für mehr als ein Viertel der chinesischen Wirtschaftsleistung. Der Bauboom der vergangenen Jahrzehnte geschah jedoch hauptsächlich auf Pump - die Unternehmen der Branche verschuldeten sich heillos. Die Führung in Peking reagierte darauf im Jahr 2020 mit Beschränkungen bei der Kreditbeschaffung. Dies führte zu Zahlungsausfällen und Projektabbrüchen, die viele große Unternehmen in Schwierigkeiten brachten. (apa)