Seit 2021 werden auch die Daten für die nachhaltigen Anleihefonds berechnet und veröffentlicht. Mit dem Klimawandel sind Dürreperioden und Wassermangel auch in Europa angekommen. Das Thema Wasser und wie Unternehmen ihre Wasserrisiken managen wird daher auch bei der Geldanlage immer wichtiger.
Wassermangel wird auch in Europa zum Problem
„Wasser ist weitaus mehr als ein lebensnotwendiges Gut“, betont Walter Hatak, Head of Responsible Investments bei der Erste Asset Management. Auch aus wirtschaftlicher Sicht habe die Ressource enorme Bedeutung. So wurden die weitreichenden Auswirkungen des Wassermangels im Vorjahr einmal mehr deutlich. Führen die Flüsse nicht ausreichend Wasser bleiben Frachtschiffe hängen. Auch Atomreaktoren lassen sich nicht weiter betreiben, weil sie nicht ausreichend gekühlt werden können.
Für Unternehmen kann eine Wasserverknappung verschiedenste Folgen haben, wie etwa eine strengere Regulierung des Wasserverbrauchs, massive Preisanstiege oder Verzögerungen im Produktionsablauf. Das zeigt, dass Wasserrisiken auch ökonomische Risiken sind. Umso wichtiger ist daher der verantwortungsvolle Umgang mit unseren Wasserressourcen und das nachhaltige Managen der Wasserrisiken durch die Unternehmen.
„Wassermangel und die fortschreitende Absenkung des Grundwasserspiegels – Probleme, die wir vor wenigen Jahren nur aus Dokumentationen über ferne Länder kannten - sind mittlerweile auch bei uns angekommen, wo in ländlichen Regionen die seit Generationen bestehenden Hausbrunnen zunehmend versiegen und damit die Folgen der Klimakrise drastisch vor Augen führen“, betont Walter Hatak.
„Mit der erstmaligen Veröffentlichung des Wasserfußabdrucks der nachhaltigen Aktienfonds im Jahr 2017 wurde die Erste AM ihrer Vorreiterrolle einmal mehr gerecht“, betont Hatak. Mittlerweile ist der Ausweis der Wasserrisiken regulatorisch definiert. Im Rahmen der EU-Offenlegungsverordnung werden diese von Investment-Gesellschaften als Teil der sogenannten additional Principal Adverse Impact (nachteilige Nachhaltigkeitsauswirkungen) Indikatoren berechnet und veröffentlicht.
Der Blick auf die Verfügbarkeit der Wasserdaten in den nachhaltigen Erste-AM-Fonds zeigt, dass immer mehr Unternehmen ihren Wasserverbrauch offenlegen. Während im Jahr 2017 die Verfügbarkeit bei nur 46,8% lag, ist diese mittlerweile mit 73,0% deutlich höher.
Bei möglichen Wasserrisiken spielt jedoch nicht nur der reine Verbrauch eine Rolle. Anders als beim CO2-Fußabdruck ist die regionale Komponente entscheidend. „Wasserverbrauch in Regionen mit hohem Wasservorkommen wie im Bereich der Alpen ist anders einzuordnen als Wasserverbrauch und damit verbundene Managementpraktiken in wasserarmen Regionen wie beispielsweise in Kapstadt in Südafrika“, betont Hatak.
Berücksichtigung von Wasserrisiken bei der Geldanlage
Die Erste AM orientiert sich dabei an der Risikoeinstufung des World Resources Institute und unterscheidet in low (z.B. Österreich im Bereich der Alpen), medium (z.B. Deutschland) und high (z.B. Spanien) stress regions. Im Zuge der Nachhaltigkeitsanalyse erfasst die Erste AM, ob ein Unternehmen in einem wasserarmen Risikogebiet liegt und ob es dort von hohen Wasserentnahmen abhängig ist. Außerdem beurteilen die Nachhaltigkeitsexpert:innen der Erste AM, welche Maßnahmen Unternehmen zur Verbesserung der Wassernutzung treffen. Diese Aspekte fließen in die Berechnung des ESG-Ratings der Unternehmen mit ein, welches unter anderem entscheidend dafür ist, ob ein Unternehmen in den Fonds aufgenommen wird oder nicht.
Die Berücksichtigung der Wasserrisiken bei der Titelselektion zeigt Erfolg. Auch im heurigen Jahr schneiden die nachhaltigen Fonds der Erste AM hinsichtlich des Wasserfußabdrucks deutlich besser ab als der globale Aktienmarkt.