Die finanziellen Verluste für Deutschland durch die staatlichen Hilfspakete für die mehrfach insolvente Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof der maroden Signa Gruppe, werden laut der deutschen Regierung eingedämmt. Von den Hilfen aus dem Corona-Rettungsfonds (WSF) sind bisher rund 119 Mio. Euro zurückgeflossen, wie aus einer Antwort des Wirtschaftsministeriums auf eine Anfrage der Gruppe um Sahra Wagenknecht (BSW) im Bundestag hervorgeht.
Der WSF habe seit Gewährung der Maßnahmen bisher Rückflüsse bestehend aus Tilgungen, Zinsen und anteiligen Verwertungserlösen erhalten, heißt es in der Antwort. Zuvor hatte das Wirtschaftsmagazin "Capital" berichtet.
Weitere Rückflüsse seien aus Tilgungen und Erlösen "aus einer laufenden Sicherheitenverwertung" zu erwarten. "Die endgültigen Kosten für den WSF können daher derzeit nicht abschließend beziffert werden", teilt das Ministerium weiter mit.
Der staatliche Stabilisierungsfonds WSF hatte Galeria 2021 und 2022 mit 680 Mio. Euro unter die Arme gegriffen. Ein Großteil der Ansprüche war im Zuge des 2023 abgeschlossenen Insolvenzverfahrens entfallen.
Fortgeführt wurde ein sogenanntes Nachrangdarlehen in Höhe von 88 Mio. Euro. Weil dafür neue Sicherheiten für den Fall eines Zahlungsausfalls vereinbart wurden, verfügt der WSF nach früheren Angaben über vorrangige Absonderungsrechte aus der Insolvenzmasse.
Die zuständige Finanzagentur erwartet nach Berichten von Ende Mai, dass die Forderungen nun vollständig erfüllt werden. Am 1. April 2024 wurde über das Vermögen der Galeria Karstadt Kaufhof GmbH erneut das Insolvenzverfahren eröffnet. Im Zuge der neuen Insolvenz seien keine weiteren Ausfälle zu erwarten, hieß es Ende Mai. Mit 1. August soll die Kaufhauskette mit der US-Investmentgesellschaft NRDC und einer Beteiligungsfirma des Unternehmers Bernd Beetz neue Eigentümer erhalten. (apa)