Das "Wall Street Journal" hatte am Dienstag unter Berufung auf informierte Personen geschrieben, WeWork bereite für kommende Woche einen Insolvenzantrag mit Gläubigerschutz vor. "Wir kommentieren keine Spekulationen", antwortete ein WeWork-Sprecher auf Anfrage zu dem Bericht.
WeWork wurde vor einigen Jahren zu einem mahnenden Beispiel für maßlos überbewertete US-Start-ups und steckte zuletzt wieder in Schwierigkeiten. Schon im August räumte das Unternehmen mit Blick auf seine Verluste und den erwarteten Geldbedarf "erhebliche Zweifel" am Fortbestehen ein.
Am Dienstag teilte WeWork mit, dass mit Geldgebern ein zusätzlicher einwöchiger Aufschub für weitere Gespräche vereinbart worden sei. Nachdem die Firma Anfang Oktober einen fälligen Schuldenbetrag nicht überwies, startete eine 30-Tages-Frist, nach der offiziell die Zahlungsunfähigkeit festgestellt werden könnte.
Die Idee hinter WeWork ist, in sogenannten Co-Working-Spaces Büroräume mit gemeinsamer Infrastruktur an Start-ups und Unternehmer zu vermieten. Unter anderem dank geschickter Vermarktung durch die Gründer investierten Geldgeber in WeWork zu einer Gesamtbewertung von bis zu 47 Milliarden Dollar.
In seinem jüngsten Finanzbericht äußert WeWork nun selbst "erhebliche Zweifel an der Fähigkeit des Unternehmens, seine Geschäftstätigkeit fortzusetzen". Diese hänge "von der erfolgreichen Umsetzung des von der Geschäftsleitung für die nächsten zwölf Monate geplanten Plans zur Verbesserung der Liquidität und Rentabilität" ab, heißt es weiter.
Die Idee hinter WeWork ist, in sogenannten Co-Working Spaces Büroräume mit gemeinsamer Infrastruktur an Start-ups und Unternehmer zu vermieten. Dank geschickter Vermarktung durch die Gründer investierten Geldgeber in WeWork zu einer Gesamtbewertung von bis zu 47 Milliarden Dollar. Am Dienstag war WeWork vor dem Einbruch im nachbörslichen Handel noch rund 120 Millionen Dollar wert.
Debakel statt Börsegang
2019 wollte WeWork an die Börse gehen. Statt eines Triumphs gab es einen gewaltigen Flop. Teuer wurde das Debakel vor allem für den japanischen Konzern Softbank des Milliardärs Masayoshi Son. Softbank und sein mit saudi-arabischen Geldern gestützter Vision-Investitionsfonds hatten sich für neun Milliarden Dollar einen Anteil von 29 Prozent an WeWork gesichert. Als der Börsengang 2019 platzte, nahm Softbank weitere 9,5 Milliarden Dollar in die Hand, um auf 80 Prozent aufzustocken und den Mitgründer und Chef Adam Neumann aus swm Unternehmen herauszudrängen.
Doch auch unter der Regie von Softbank blieb WeWork glücklos. In der Corona-Pandemie leerten sich Büros weltweit, weil Menschen zu Hause arbeiteten. Auch nach Abklingen der Pandemie tut sich WeWork schwer damit, seine Büroflächen zu füllen. Zugleich müssen etwa Mietkosten für Gebäude bezahlt und Schulden bedient werden. WeWork hatte erst vor einigen Monaten durch Gespräche mit Geldgebern die Schuldenlast etwas senken können.
Im Jahr 2021 schaffte es WeWork durch einen Umweg doch noch an die Börse. Durch die Fusion mit einer Blankoscheck-Firma wurde WeWork börsennotiert. Damals wurde eine Aktie für rund 13 Dollar gehandelt.