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Wie die Österreicher jetzt wohnen wollen

Neben energieeffizienten Neubauobjekten ist das Interesse an kompakt geplanten Wohnungsgrundrissen besonders groß.
Amelie Miller
Wohnen
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© Robert Kneschke/AdobeStock

Die „Erste Wohnmesse“ präsentierte sich heuer als Spiegelbild des im Wandel befindlichen Wiener Wohnungsmarkts. Insbesondere im Hinblick auf die geänderten Wünsche und Präferenzen der Wohnungssuchenden erwies sich die Messe als wichtiges Trendbarometer.

„Der auffälligste Trend der heurigen Erste Wohnmesse war das enorm gestiegene Informationsbedürfnis.“
—Karina Schunker, Geschäftsführerin der EHL Wohnen

Miete statt Eigentum

Die Nachfrage nach Eigentumsobjekten ist nach wie vor gegeben, jedoch aufgrund der Zinswende in Kombination mit den Vorgaben der KIM-Verordnung, wodurch Finanzierungsinstitute einen Eigenkapitalanteil von mindestens 20 Prozent fordern und die monatliche Kreditzahlungsrate nicht über 40 Prozent des Haushaltseinkommens liegen darf, gedämpfter als in den Vorjahren. Hingegen ist die Nachfrage nach Mietobjekten dieses Jahr deutlich höher.

„Aktuell wollen sich viele Menschen möglichst große Flexibilität bewahren – einige setzen daher zumindest vorübergehend auf Mietobjekte.“

Energie zum Selbermachen

Möglichst große Unabhängigkeit bei der Energieversorgung ist vielleicht das aktuelle Wohnthema schlechthin. Wohnanlagen mit einem möglichst hohen Anteil selbst produzierter Energie – Geothermie, Luft/Wärme-Pumpen, Fotovoltaik - haben bei potenziellen Käufern und auch Mietern einen hohen Stellenwert. Vor allem werden laufende Investitions- und Instandhaltungskosten an den Anlagen und Allgemeinflächen der Häuser bereits bei Kaufentscheidungen mitberücksichtigt.

Starker Zug zur Neubauwohnung

Auffällig ist auch das stark gestiegene Interesse an neuerrichteten Wohnungen. Dafür gibt es eine ganze Reihe von Gründen: Dank der vielen Fertigstellungen steht ein breites und vielfältiges Angebot zur Verfügung, die neuen Wohnlagen in den Stadtentwicklungsgebieten im Norden und Süden haben sich etabliert und werden bei entsprechender Verkehrsanbindung und Infrastruktur auch gut akzeptiert.

Homeoffice-Möglichkeiten sind weiter gefragt, aber nicht von allen

In der Corona-Intensivphase gab es, ausgelöst durch die oft sehr unangenehmen Begleitumstände der Lockdowns mit parallelem Homeoffice und Homeschooling, geradezu einen Hype um abgrenzbare Arbeitsbereiche in der eigenen Wohnung. Mittlerweile ist dieser einer eher praktischen Betrachtungsweise gewichen: Wer in einem Beruf tätig ist, der Homeoffice leicht möglich macht, sucht weiterhin Wohnungen, die einen abgrenzbaren Arbeitsplatz bieten, wobei hybride Arbeitsmodelle mittlerweile die Mehrheit ausmacht.

„Nicht in allen Bereichen ist Homeoffice möglich wie beispielsweise in der Produktion, im Handel, in Gesundheits- und Lehrberufen, Gastronomie. Daher steht die Wohnung als Wohlfühlort nach wie vor im Fokus.“