Wien hat am Donnerstag für sich geworben - als Location für eine neue EU-Einrichtung. Derzeit wird auf europäischer Ebene das Anti-Geldwäschepaket verhandelt, welches unter anderem die Gründung einer eigenen Behörde vorsieht, die Anti-Money Laudnering Authority (AMLA). Österreich hat Wien als Standort-Kandidatin ins Rennen geschickt. Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) und die Vizepräsidentin des EU-Parlaments, Evelyn Regner (SPÖ) plädierten heute für eine Ansiedlung.
Wien, so betonte Ludwig, sei Sitz zahlreicher zwischenstaatlicher Organisationen. Zudem gebe es inzwischen mehrere Ranking, in denen die Stadt in Sachen Lebensqualität ganz oben zu finden sei. Laut Ludwig würde die AMLA im Endausbau 650 neue Arbeitsplätze bringen. Prognostiziert werden Steuereinnahmen von 13,7 Mio. Euro.
"Geldwäsche ist in der Tat ein Riesenproblem", hob Ludwig hervor. Maßnahmen dagegen seien nötig, auch um den internationalen Terrorismus zu bekämpfen. Laut Regner wird das Paket aktuell noch verhandelt. Bei der Entscheidung über den Standort könne diesmal auch das europäische Parlament mitreden, betonte sie.
Als Favorit war zuletzt immer wieder Frankfurt genannt worden - auch weil dort viele Kreditinstitute oder auch die Europäische Zentralbank (EZB) zu finden sind. Für Regner ist diese Tatsache aber eher ein Argument für Wien. Es mache Sinn, eine Kontrollbehörde wie die AMLA nicht am selben Standort anzusiedeln, befand sie.