An der Nachfrage im Mietsektors ändere die leichte Entschärfung der Finanzierungsvorschriften noch nicht viel: „Die Verbesserung für Familien, die Wohnungseigentum schaffen wollen, ist marginal und es gibt in der Praxis kaum jemanden, der jetzt eine Finanzierung schafft, die er vor der Änderung der ‚KIM-Verordnung‘ nicht bekommen hat.“ Auch die unsichere Wirtschaftsentwicklung und die gestiegenen Finanzierungskosten trügen aber zum Trend zur Miete bei.
Generell sei die Nachfrage durch höheres Kostenbewusstsein geprägt. Das schlage sich auch in sehr guter Nachfrage nach Wohnraum im Wiener Umland nieder. „Qualität hat aber nach wie vor hohen Stellenwert. Ein Standort muss entweder über sehr gute Verkehrsanbindung verfügen oder besondere Lebensqualität wie etwa viel Grün oder Nähe zum Wasser bieten. Nur billig reicht nicht“, so Schunker. „Da heuer noch relativ viele Wohnungen fertiggestellt werden, finden Kunden in der Regel auch ihre Wunschwohnung, aber ab dem kommenden Jahr wird das Angebot deutlich geringer werden.“
Eine gewisse Ambivalenz ortet Schunker beim Stellenwert von Nachhaltigkeit als Entscheidungskriterium für Mieter und Wohnungskäufer. Zwar werde das Thema in sehr vielen Fällen angesprochen, aber letztlich zähle meistens doch der Wohnwert: „Wohnungssuchende wollen mehr als nur ein gutes Umweltgewissen, sondern auch konkrete Vorteile haben. Das können niedrige Betriebskosten durch hohe Energieeffizienz sein, große Grünflächen oder gute Öffi-Anbindungen sein – nur wenn das gegeben ist, werden nachhaltige Objekte anderen Angeboten vorgezogen.“