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Wiener U-Bahn - Detailplanung für Verlängerung nach Hernals startet

U5 soll bis spätestens 2035 bis zur Vorortelinie fahren - U2 bleibt bis September 2024 teilgesperrt - Kostenschätzung laut Hanke derzeit "unseriös"
Patrick Baldia
U5
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© APA/STADT WIEN/ZOOM.VP | Die neue U-Bahnlinie U5 soll künftig auch Hernals ansteuern

Wien erhält eine neue U-Bahn-Linie. Ein erster Abschnitt der U5 soll ab 2026 in Betrieb gehen. Aber auch die weiteren Schritte werden bereits vorbereitet: Es starten nun die Detailplanungen für die Verlängerung nach Hernals, also die Verlängerung in den Westen. Dort wird die U5 an die sogenannte Vorortelinie angebunden. Ein Umstieg zur Schnellbahn ist damit direkt möglich, wie Planungsstadträtin Ulli Sima und Finanzstadtrat Peter Hanke (beide SPÖ) am Donnerstag betonten.

Lange Zeit galt die U5 als Geister-U-Bahn, da sie in der von U1 bis U6 reichenden Liste fehlte. Schon in wenigen Jahren soll die - farblich türkis gehaltene - Linie zumindest teilweise in Betrieb gehen. Vorerst wird nur der bereits in Bau befindliche Abschnitt vom Frankhplatz bis zum Karlsplatz bedient werden. Ab 2026 sollen dort die ersten Züge rollen. Bis man Hernals erreicht, wird es noch dauern. Laut Hanke ist die Inbetriebnahme in den Jahren 2032 bis 2035 zu erwarten.

Dass man überhaupt bis zur Vorortelinie fährt, war nicht immer ausgemachte Sache. Zunächst sollte die U5 in Richtung Westen nur bis zum Elterleinplatz führen. Letztendlich habe niemand verstanden, warum die Schnellbahn nicht angebunden wird, berichtete Sima heute. Somit wird der Endpunkt die Station "Hernals" werden. Der Bereich wurde nun zur Detailplanung und Umsetzung an die Wiener Linien übergeben.

Zumindest von außen wird die Endhaltestelle eher schlicht ausfallen. Ein Stationsgebäude ist nicht geplant, es werden lediglich offene Abgänge neben der von Otto Wagner gestalteten Hernalser Bahnstation errichtet. Versprochen wurden jedoch umfangreiche Begrünungsmaßnahmen bzw. breitere Gehsteige und neue Radwege.

Der Abschnitt vom Frankhplatz bis nach Hernals - mit dem auch das Allgemeine Krankenhaus und die U6 angebunden werden - wird voraussichtlich zeitgleich gebaut und gemeinsam eröffnet, hieß es heute. Das entspricht der Vorgangsweise Richtung Süden. Die Verlängerung der U2 vom Matzleinsdorfer Platz zum Wienerberg soll ebenfalls in der ersten Hälfte des nächsten Jahrzehnts fertig werden.

Insgesamt ist die Situation in Sachen Inbetriebnahmen durchaus komplex. Die U2 fährt erst ab September 2024 wieder vom Schottentor zum Karlsplatz. Ursprünglich war geplant, die Verbindung schon heuer im Herbst wieder aufzunehmen, es kam jedoch zu Verzögerungen bei der Bautätigkeit. Der Termin im kommenden Jahr soll nun halten, wie es heute hieß. Eine frühere Finalisierung wurde nicht in Aussicht gestellt.

Geplant ist weiterhin, dass die neue U5 ab 2026 ihren Betrieb aufnimmt, also vom Karlsplatz zum Frankhplatz. Das bedeutet, dass sich U2 und U5 vorübergehend den Abschnitt zwischen Karlsplatz und Rathaus teilen. 2028 soll der Mischbetrieb beendet werden. Ab dann soll die U2 beim Knoten Rathaus auf eine gänzlich neu gebaute Strecke in Richtung Matzleinsdorfer Platz abzweigen.

Die Kosten für das Megaprojekt teilen sich Bund und Wien jeweils zur Hälfte. Bei der Unterzeichnung des entsprechenden Vertrags wurden die Kosten mit knapp 6 Mrd. Euro beziffert. Wie teuer es wirklich wird, ist laut Hanke angesichts der Inflation schwer abzuschätzen. Derartige Prognosen wären "unseriös", beteuerte er: "Ich möchte mich bewusst zurückhalten." Es gebe dazu jedenfalls Gespräch mit dem Bund. Man gehe davon aus, dass man weiter gemeinsam vorgehen werde, sagte Hanke. (apa)