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Wienerberger erlitt massiven Gewinneinbruch

Ergebnis nach Steuern sank in den ersten drei Quartalen 2024 um 85 Prozent auf 46,1 Mio.
Michael Neubauer

Dem börsennotierten Baustoffkonzern Wienerberger macht das derzeitige Konjunkturumfeld zu schaffen. Der Gewinn nach Steuern brach heuer in den ersten drei Quartalen im Vergleich zur Vorjahresperiode von 312,5 auf 46,1 Mio. Euro um 85 Prozent ein, wie der weltgrößte Ziegelhersteller am Dienstag bekanntgab. Der Umsatz war relativ stabil bei 3,39 Mrd. Euro, nach 3,29 Mrd. Euro vor einem Jahr.

"Die für 2024 erwartete Erholung der Wohnungsneubaumärkte ist nicht eingetreten", erklärte das Unternehmen. Dies sei in erster Linie auf langsamere Zinssenkungen und die begrenzte Wirkung staatlicher Gegenmaßnahmen in Ländern wie Österreich, Deutschland, Belgien, Frankreich und Nordamerika zurückzuführen.

Zusätzlich blieb die Nachfrage unter dem Einfluss von politischer Unsicherheit und Wetterextremen den Angaben zufolge im dritten Quartal 2024 verhalten. Osteuropa und Großbritannien/Irland wiederum hätten eine positive Nachfrage nach Wohnraum gezeigt, wodurch Volumenrückgänge in Westeuropa und den USA "teilweise kompensiert werden konnten". Die Geschäftsbereiche Infrastruktur und Renovierung zeigten laut Wienerberger eine solide Entwicklung.

Den Ausblick auf das Gesamtjahr 2024 schraubte Wienerberger kräftig zurück. Das operative EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen bereinigt um Auswirkungen von Veräußerungen von nicht betriebsnotwendigem Vermögen sowie Strukturanpassungen) soll zwischen 750 und 770 Mio. Euro zu liegen kommen. Mitte August hatte das Management noch 800 bis 820 Mio. Euro erwartet. 2023 waren 810,8 Mio. Euro erzielt worden.

In den ersten drei Quartalen 2024 verringerte sich das operative EBITDA gegenüber dem Vergleichszeitraum im Vorjahr von 665,1 auf 601,9 Mio. Euro; das EBITDA ging von 655 auf 536,7 Mio. Euro zurück.

Vor Zinsen und Steuern halbierte sich der Gewinn (EBIT) von 443 auf 217,6 Mio. Euro.

Der Personalstand erhöhte sich leicht von im Schnitt 19.087 auf 20.461 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. (apa)