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WIFO präsentiert aktuelle Quartalsrechnung

Das BIP expandierte in Österreich im I. Quartal 2019 gegenüber dem Vorquartal um 0,4%. Auch die Bruttoanlageinvestitionen (Ausrüstungs- und Bauinvestitionen) wuchsen mit 0,8% robust.
Amelie Miller

Das österreichische BIP wuchs im I. Quartal 2019 um 0,4% gegenüber der Vorperiode (Trend-Konjunktur-Komponente). Das unbereinigte BIP lag um 1,4% über dem Niveau des Vorjahres. Wie bereits in der Schnellschätzung von Ende April ausgewiesen, verlief die konjunkturelle Dy­namik im I. Quartal moderat, wobei die aktuelle Rechnung eine leichte Aufwärtsrevision ge­genüber der Schnellschätzung ergibt (+0,1 Prozentpunkt im Vorquartalsvergleich, +0,3 Prozent­punkte im Vorjahresvergleich).

Die saison- und arbeitstagsbereinigte BIP-Veränderungsrate (Kennziffer laut Eurostat-Vorgabe) stieg ebenfalls um 0,4% (+0,1 Prozentpunkt gegenüber Schnellschätzung).Damit war das Wachstum im I. Quartal in Österreich ähnlich hoch, wie dies Eurostat Mitte Mai für den Euro-Raum (0,4%) sowie für die EU 28 (0,5%) veröffentlicht hat.

Die Binnennachfrage erwies sich im I. Quartal erneut als stabile Wachstumsstütze der heimi­schen Wirtschaft. Sowohl die privaten Konsumausgaben (einschließlich privater Organisationen ohne Erwerbszweck) als auch die öffentlichen Konsumausgaben expandierten um 0,4%.

Auch die Bruttoanlageinvestitionen (Ausrüstungs- und Bauinvestitionen) wuchsen im I. Quartal 2019 mit 0,8% robust. Während zwar die Dynamik der Ausrüstungsinvestitionen seit der zweiten Jahreshälfte 2018 nachließ (I. Quartal 2019 +0,6%, nach durchschnittlich 1,2% im 1. Halbjahr 2018), expandierten die Bauinvestitionen anhaltend kräftig (I. Quartal 2019 +0,8%, nach durch­schnittlich 0,9% im 1. Halbjahr 2018). Bei den Fahrzeuginvestitionen war eine rückläufige Ent­wicklung zu beobachten. Die Nachfrage nach Maschinen und Elektrogeräten verlief hingegen im I. Quartal 2019 gut. 

Vor dem Hintergrund der robusten internationalen Entwicklung stieg die heimische Exportnach­frage um 0,6%. Die Warenexporte expandierten mit 0,4% etwas stärker als noch in der Schnell­schätzung von Ende April angenommen. Insgesamt bestätigte sich hier jedoch das Bild der seit Mitte 2018 abnehmenden Dynamik. Die Importnachfrage stieg im I. Quartal 2019 um 0,4%, jene der Waren um 0,6%.

Auch in der Industrie nahm die konjunkturelle Dynamik zuletzt weiterhin ab. In der Sachgüterer­zeugung stagnierte die Wertschöpfung (nach +0,1% im IV. Quartal 2018). Der Boom in der Bau­wirtschaft setzte sich hingegen fort (+0,6% nach +0,7% im IV. Quartal 2018). Die Dienstleistungs­bereiche unterstützen das Wirtschaftswachstum ebenfalls. Die Wertschöpfung im Handel stieg um 0,1%, in der Beherbergung und Gastronomie um 1,2%. Im Bereich der freiberuflichen, wis­senschaftlichen, technischen und sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen wurde sie um 0,5% ausgeweitet.