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Wifo: Richtwertmietenerhöhung verschärft Lage am Mietenmarkt

Zusätzlich zur hohen Inflation sei Eigentum weniger leistbar und der Neubau breche ein - Das verschiebe die Nachfrage Richtung Mietenmarkt
Patrick Baldia
Mietrpreisbremse
Mietrpreisbremse
© AdobeStock

Nach den zuletzt gescheiterten Verhandlungen über eine Mietpreisbremse steigen die Richtwertmieten für Neuverträge ab morgen, 1. April, kräftig an. Mit der Erhöhung der Richtwerte komme die Inflation nun auch bei den relativ gesehen günstigen Wohnungen an, sagte Michael Klien vom Wifo am Freitag laut Ö1-"Mittagsjournal". Je nach Bundesland steigen die Richtwerte um 8,5 bis 8,6 Prozent.

Die Richtwertmietenerhöhung dürfte die Lage am Mietenmarkt verschärfen, erwartet Klien. Zum einen sei Eigentum durch die Zinserhöhungen und die strengeren Kreditvergaberegeln weniger leistbar geworden, zum anderen breche der Neubau ein, also es komme weniger Angebot nach in den nächsten Jahren. Daher werde sich die Nachfrage wieder hin zum Mietenmarkt konzentrieren, so Klien.

Die Richtwertmietenerhöhung betrifft 274.000 private und 220.000 kommunale Mietwohnungen. Mehrere Städte haben bereits angekündigt, für die Wohnungen, die ihnen gehören, die Erhöhung abzufedern oder gar nicht umzusetzen. In Graz etwa sollen die Mieten für die Gemeindewohnungen nur um 2 Prozent steigen, Innsbruck überlegt ähnliches. Auch in Klagenfurt und Linz soll es Mietpreisbremsen geben.

Laut Ökonom Klien ist das ein "sinnvoller Beitrag zur Abwendung der hohen Inflation", zumal in den kommunalen Wohnungen und im Gemeindebau großteils einkommensschwache Haushalte wohnen würden.

Die meisten betroffenen Haushalte gibt es in Wien. Hier wird die Erhöhung in voller Höhe durchgeführt, für 650.000 Haushalte wird es aber einen Wohnbonus geben sowie eine Sondergutschrift für Mieterinnen und Mieter im Gemeindebau. Bundesweit wird es einen einmaligen Wohnkostenzuschuss geben. (apa)