Wie kam es zur Entwicklung des neuen Myhive Urban Garden?
Nach dem Auszug eines „Single-Tenant“ gab es Überlegungen zur zukünftigen Nutzung und dem damit verbundenen durchgreifenden Umbau des Gebäudes. Das Myhive-Konzept war eigentlich von Anfang an gesetzt, da es am Markt sehr gut angenommen wird und im gesamten Portfolio – somit auch am Wienerberg – keine freien Office-Flächen mehr verfügbar sind. Auf Myhive aufbauend wollten wir dennoch eine eigene Idee entwickeln, um das Angebot an die Anforderungen anzupassen, die uns vor allem beim Thema ESG intensiv beschäftigen. Wir wollten ein Alleinstellungsmerkmal herausarbeiten und kommunizieren. Wir haben uns schnell entschieden, beim Urban Garden das Thema Nachhaltigkeit in den Vordergrund zu stellen.
Das wird an der grünen Fassade unschwer zu erkennen sein…
Die Grünfassade und die begrünten Außenflächen sollen das Mikroklima optimieren. Aber grundsätzlich versuchen wir mit dem Urban Garden in allen Bereichen höchsten Nachhaltigkeitsstandards zu entsprechen. Wir haben völlig neue energieeffiziente Anlagen eingebaut. Weiters haben wir unter anderem zu hundert Prozent Ökostrom, überall LED-Beleuchtung, ein Abfall- und Wassermanagement sowie ein innovatives Mobilitätskonzept.
Der Urban Garden ist aber auch eine Art Pilotversuch für Green-Lease-Verträge, die ja auf alle Myhive-Standorte ausgerollt werden sollen…
Genau. Im Prinzip sind das Mietverträge, die zusätzlich zwei grundsätzliche Themen regeln: Erstens verpflichten sich beide Seiten, Verbrauchsdaten auszutauschen. Zweitens bekennt sich der Mieter dazu, die Mietfläche ressourcenschonend zu nutzen. Wir haben in allen Mietbereichen die Zugänge für Strom, Heizung, Kühlung und Wasser mit Smart Meters versehen, daher kann jeder seinen Verbrauch monitoren und steuern.
Und was passiert, wenn sich ein Mieter nicht daran hält, etwa im Winter die Heizung zu hoch aufdreht? Muss er dann mit Sanktionen rechnen?
Wie läuft eigentlich die Vorvermietung beim Urban Garden? Im Herbst wird ja Eröffnung gefeiert…
Wir sind zufrieden. Bislang ist ein gutes Drittel der Flächen vermietet. Mit rund einem Dutzend Interessenten befinden wir uns gerade in Verhandlungen und erwarten demnächst den einen oder anderen Abschluss. Insgesamt sind wir jedenfalls sehr zuversichtlich, dass wir bis September eine sehr hohe Auslastung haben werden.
Das klingt ambitioniert. Sie haben ja erst kürzlich die Vollvermietung des Myhive am Wienerberg verkündet…
Ich möchte nur so viel verraten: Es wird in die Richtung gehen, in der wir uns jetzt schon befinden.
Haben Sie den Eindruck, dass Unternehmen heute weniger Flächen nachfragen?
Wir haben während der Corona-Pandemie mit vielen Mietern Gespräche geführt, da sich das Nutzerverhalten und die Belegung aufgrund von Home-Office, Remote-Work und dergleichen verändert haben und viele ihre Mietbereiche anders gestalten möchten. Derzeit beschäftigen sich viele Unternehmen mit neuen Flächenkonzepten, vor allem, um Mitarbeitern attraktive Büros bieten zu können und sie wieder ins Büro zurückzuholen. Jedenfalls müssen die Flächen heutzutage flexibler sein. Wir haben unter unseren Mietern auch viele, die in den letzten Jahren, auch pandemiebedingt, mit der Digitalisierung gute Geschäfte gemacht haben und jetzt erstmals am Büromarkt aktiv werden und bei uns anfragen. Das sind in der Regel Start-ups, die zu Beginn eher kleinere Flächen anmieten, aber dann auch überproportional wachsen.
Das vollständige Round-Table-Gespräch finden Sie in der Ausgabe 03/2023 des ImmoFokus.