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Wohnbau - Kritik an Flächen-Aufteilung für Salzburger Stiegl-Gründe

Auf einer der letzten großen Bauland-Reserven Salzburgs soll nur ein Drittel der Fläche für geförderten Wohnbau genutzt werden - Stiegl verkaufte das Areal um 76 Millionen Euro
Patrick Baldia
Salzburg
Salzburg
© AdobeStock: Bis auf den Salzburger Stiegl-Gründen die Bagger vorfahren, dürfte noch viel Wasser die Salzach runter fließen

Nach dem Verkauf der Stiegl-Gründe in Salzburg - sie gelten als eine der letzten großen Baulandreserven der Stadt - wird nun Kritik laut, weil nur ein Drittel der Fläche dem geförderten Wohnbau zur Verfügung stehen soll. "Das ist Spekulation pur", kritisierte Ingeborg Haller, Klubchefin der Bürgerliste (die Grünen in der Stadt), in der Dienstagsausgabe der "Salzburger Nachrichten". Stiegl hat das fünf Hektar große Areal, davon 3,6 Hektar Bauland, um 76,2 Millionen Euro verkauft.

Der Summer errechnet sich dem Bericht zufolge im Wesentlichen aus dem Preis für die voraussichtlich realisierbare Bruttogeschoßfläche von insgesamt 29.842 Quadratmetern. 10.519 Quadratmeter sind für den geförderten Mietwohnbau vorgesehen. Der Quadratmeter-Preis beläuft sich hier auf 833 Euro, für die frei verwertbare Fläche für Wohnbau oder eine gewerbliche Nutzung wurden 3.200 Euro je Quadratmeter veranschlagt.

Der geringe Anteil für Mietwohnung ist für Haller ein "Wahnsinn", die Stadt hätte das Areal so nie freigeben dürfen, findet sie. Vizebürgermeisterin Barbara Unterkofler (ÖVP), Chefin der Stadtplanung, verweist auf eine lange und komplizierte Vorgeschichte, in der seitens der Stadt eine Vielzahl an Verträgen mit allerlei Tauschgeschäften mit Stiegl abgeschlossen worden seien. Die Situation sei "total verfahren" gewesen, ehe 2021 eine Lösung gefunden wurde. Sie weist darauf hin, dass auf angrenzenden, schon früher verbauten Teilen der Stiegl-Gründe bereits 130 geförderte Mietwohnungen errichtet worden seien - man müsse folglich das gesamte Areal betrachten.

Neue Eigentümer des fast neben der Flughafen-Landebahn gelegenen Areals sind die Wohnbaugenossenschaft Bergland für den gemeinnützigen Teil sowie die Firmen Myslik Wohnbau und Spiluttini Bau für den gewerblichen Teil. Der Kaufpreis von 76 Millionen Euro ist dem Bericht zufolge noch nicht in Stein gemeißelt: Sollte nämlich die Stadt die Bebauungsdichte noch erhöhen, steigt mit jedem zusätzlichen Quadratmeter Nutzfläche auch noch der Kaufpreis. (apa)