Die jüngst im Rahmen des Wohnbaupakets der Bundesregierung beschlossenen Zinszuschüsse für Wohnbauförderdarlehen werden nicht in allen Bundesländern positiv angenommen. Kritik gibt es unter anderem an der Laufzeit bis 2028 und damit an fehlenden Sicherheiten, wie "Der Standard" (Freitagsausgabe) schreibt. In Tirol, Vorarlberg und Kärnten reifen daher Überlegungen, die Unterstützung nicht anzunehmen. In anderen Bundesländern stößt die Förderung hingegen auf Zustimmung.
Mit den Zuschüssen wird den Ländern die Möglichkeit eingeräumt, günstige Wohnbaudarlehen für Häuselbauer und künftige Wohnungseigentümer bereitzustellen. Die Zinsbelastung der Länder wird dabei mit 1,5 Prozent pro Jahr gedeckelt, wofür der Bund insgesamt 500 Mio. Euro bereitstellt.
Aus Kärnten heißt es dazu, dass neben der fehlenden Sicherheit durch die begrenzte Laufzeit der Konditionen auch der für das Land zur Verfügung stehende Betrag mit 31,5 Mio. Euro zu gering sei, berichtet das Ö1-"Mittagsjournal" im ORF-Radio. Das entspreche nur der Hälfte der Förderungen, die das Land ohnehin ausschütte. In Vorarlberg werde das Wohnbaupaket grundsätzlich begrüßt, das Land komme aber mit eigenen Unterstützungsangeboten für Eigenheimkäufer aus. Anders die Steiermark: Dort sei zuletzt ein Darlehenssystem mit gestaffelten Zinssätzen zwischen 0,5 und 1,5 Prozent präsentiert worden. In Oberösterreich wiederum werde der Zinssatz für Eigenheimkäufer ebenso heruntergeschraubt, was nach Angaben des Landes auch über 2028 hinaus ermöglicht werden soll.
Ob der Zinszuschuss des Bundes von den Ländern in Anspruch genommen wird, hänge vor allem von den dort bereits bestehenden Förderungen ab, schlussfolgert Wifo-Wohnbauexperte Michael Klien im ORF-Radio. Für die Kreditnehmenden spiele dies aber ohnehin nur eine untergeordnete Rolle, sofern die Länder ihre Förderungen aus den eigenen Systemen bedienten, so Klien. (apa)