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Wohnen auf Kasernengrund

ARE Austrian Real Estate GmbH: Lückenschluss auf dem Areal der ehemaligen Wilhelmskaserne in Wien Leopoldstadt
Michael Neubauer

Die ARE Austrian Real Estate GmbH – eine Tochter der Bundesimmobiliengesellschaft – hat auf dem ehemaligen Areal der Wilhelmskaserne in Wien Leopoldstadt 162 freifinanzierte Mietwohnungen fertiggestellt. Während die Bauarbeiter abrücken, fahren in den kommenden Tagen die Umzugswagen auf. Denn von den 162 Wohnungen mit der Adresse Engerthstraße 216/Vorgartenstraße 223 sind bereits rund 150 vermietet und werden ab sofort bezogen. Die rund 5.300 Quadratmeter große Projektliegenschaft bleibt im Eigentum der ARE und liegt in fußläufiger Distanz von Prater, Donau, U1 (Vorgartenstraße) und U2 (Messe-Prater). 

Die Wohnanlage besteht aus fünf schlanken Baukörpern, deren Höhe von der Engerth- und der Vorgartenstraße aus jeweils in Richtung Grundstücksmitte zunimmt. Somit liegt das höchste Gebäude mit zehn Obergeschoßen im Zentrum des Areals. Die fünf Häuser sind über eine Feuermauer miteinander verbunden, die die Liegenschaft von der angrenzenden Feuerwehrwache abschirmt. Das Untergeschoß bietet eine Garage mit 78 Stellplätzen und Kellerabteilen. Die Außenanlagen werden im Laufe des heurigen Frühjahrs noch intensiv begrünt und mit Fußwegen ausgestattet. 
In der gemeinsamen Sockelzone der beiden Häuser an der Engerthstraße (Häuser 4 und 5), wurde im Erdgeschoß ein rund 850 Quadratmeter großer Kindergarten für fünf Gruppen mit separatem Zugang errichtet. Zum Infrastrukturangebot der Wohnhausanlage gehört außerdem eine rund 1.200 Quadratmeter große Lidl Supermarktfiliale. Diese befindet sich direkt an der Vorgartenstraße (Haus 1). Entsprechend dem Architekturkonzept einer Weiterentwicklung der hohen Freiraumqualitäten im Quartier wird an der Grundstücksgrenze zur benachbarten Wohnbebauung kein Zaun errichtet.

Begegnungszone Atrium

Die Wohnungsgrößen betragen zwischen rund 35 und rund 100 Quadratmeter. Alle Wohnungen sind mit Balkonen, Loggien oder Dachgärten ausgestattet. Der Zugang zu den Wohnbereichen erfolgt über drei Eingänge. Die Wohnungen in den Häusern 2 und 3 (Grundstücksmitte) sowie 4 und 5 (an der Engerthstraße) werden über Atrien erschlossen. Die Atrien ziehen sich über sieben beziehungsweise fünf Geschoße und bringen mit ihrer großflächigen Verglasung viel Licht ins Innere. Darüber hinaus schaffen die Atrien zusätzlichen Raum für Begegnung. Die Pläne für die neue Wohnanlage in der Engerthstraße stammen von Gangoly & Kristiner Architekten aus Graz. Die Vergabe der Mietwohnungen erfolgt provisionsfrei über EHL Immobilien.

Historie

Seit der Absiedelung des Bundesheeres Anfang der 2000er Jahre wurden auf dem Areal der ehemaligen Erzherzog-Wilhelm-Kaserne überwiegend geförderte Wohnbauten und teilweise Geschäftsflächen errichtet. Dazu hatten Bundesimmobiliengesellschaft (BIG), Sozialbau, Stadt Wien und die Wiener Bodenbereitstellungs- und Stadterneuerungsfonds im Jahr 2004 einen internationalen Wettbewerb zur Erstellung eines Masterplans ausgeschrieben. In diesem Masterplan war das gegenständliche Baufeld in der Engerthstraße 216 für einen Bürokomplex reserviert. Da sich die Nachfragesituation deutlich in Richtung Wohnen verschob, erfolgte in Kooperation mit der Stadt Wien, dem Bezirk Leopoldstadt und der Architektenkammer im Jahr 2014 eine Neuausschreibung für ein Wohnprojekt. Als Sieger des EU-weiten Verfahrens ging das renommierte Grazer Architekturbüro Gangoly & Kristiner Architekten ZT GmbH hervor. Auf Basis deren Siegerentwurfs wurde im September 2015 die Umwidmung im Wiener Gemeinderat beschlossen und nach Abschluss der Detailplanungen im Juni 2017 mit den Bauarbeiten begonnen.