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Wohnen im Waldviertel wird günstiger

Nach den Boom-Jahren während der Corona-Pandemie mit stark steigenden Preisen sind Einfamilienhäuser, Eigentumswohnung und Grundstücke im Waldviertel wieder günstiger zu haben
Patrick Baldia
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© Raiffeisen Immobilien Vermittlung Ges.m.b.H./APA-Fotoservice/Hörmandinger | Peter Weinberger, Geschäftsführer Raiffeisen Immobilien NÖ/Wien/Burgenland, berichtet von fallenden Immobilienpreisen im Waldviertel 2023

Die positive Wanderungsbilanz und die generell sehr starke Nachfrage nach Immobilien im Zuge der Corona-Pandemie haben dem Waldviertler Immobilienmarkt in den Jahren 2020 bis 2022 zu überproportional starken Preiszuwächsen verholfen. Dieser Steigflug ist nun beendet: Steigende Zinsen, sinkende Leistbarkeit und verschärfte Kreditvergabe-Richtlinien (Stichwort KIM-Verordnung) dämpften 2023 Nachfrage und Preise in Niederösterreichs nördlichster Region.

Insgesamt wurden 2023 in den Waldviertler Bezirken Gmünd, Horn, Krems Land, Waidhofen/Thaya und Zwettl rund 1.800 Wohnimmobilien im Wert von € 153 Mio veräußert. Die Preise für Einfamilienhäuser sanken von im Schnitt € 2.400/m2 im Jahr 2022 auf € 1.700/m2 im Jahr 2023. Das ist zwar ein deutliches Minus von 29%, die Preise liegen damit aber immer noch über dem Niveau der Vor-Corona-Jahre: 2019 musste man für einen Quadratmeter Einfamilienhaus im Waldviertel nur € 1.600 ausgeben. Die Preise für Eigentumswohnungen im Waldviertel bewegten sich 2023 im Schnitt bei € 1.500/m2 nach € 2.100/m2 in 2022.

Gesunken sind auch die Waldviertler Grundstückspreise von rund € 30/m2 auf € 20/m2 in 2023, sie liegen damit jedoch deutlich über dem Niveau von vor der Pandemie (2019: € 15/m2). Die Preisrückgänge im Waldviertel waren somit vergleichsweise stark ausgeprägt: Im Niederösterreich-Schnitt gingen die Preise für Einfamilienhäuser, Grundstücke und Eigentumswohnung 2023 nur leicht zurück bzw. stagnierten. Allerdings waren während der Pandemie die Preise in Waldviertel auch überdurchschnittlich stark gestiegen.

„In den Pandemiejahren verzeichnete das Waldviertel einen regelrechten Boom. Viele Menschen haben die damals günstigen Finanzierungsmöglichkeiten genutzt um ins Grüne ziehen. Nun ist dieser Boom zu Ende. Die „Pandemieflüchtlinge“ sind im Waldviertel angekommen, und wir sehen eine Rückkehr zu normalen Immobilienpreisen.

Hinzu kommt der allgemeine Nachfragerückgang in Folge der gestiegenen Zinsen und strengerer Kreditvergaberichtlinien.“ erläutert Peter Weinberger, Geschäftsführer von Raiffeisen Immobilien NÖ/Wien/Burgenland, dem führenden Immobilienmakler-Unternehmen im Waldviertel.

Chancen für Immobiliensuchende

Für Immobiliensuchende ist dieser Trend durchaus positiv: Die Preise normalisieren sich. Auch die Leistbarkeit sollte sich in Zukunft dank rückläufiger Inflation und steigender Einkommen wieder verbessern. „Man bekommt also wieder mehr Waldviertel für weniger Geld“, resümiert Weinberger. Wer ein geeignetes Objekt gefunden hat, sollte jedenfalls rasch zuschlagen: Anders als in vielen Regionen Niederösterreichs ist das Angebot an Immobilien im Waldviertel in den vergangenen Monaten nicht gewachsen, und für 2024 erwartet man bei Raiffeisen Immobilien im Waldviertel eine Stabilisierung der Preise.