Wohnen wird teurer. Die Herausforderungen immer größer. Wegen der niedrigen Zinsen suchen viele Anleger die Rendite am Wohnungsmarkt. Dabei treiben die Spekulationen die Grundkosten immer weiter in die Höhe. Für die SPÖ-Wohnbausprecherin Ruth Becher sind die Schuldigen schnell identifiziert. Aber seien wir nicht allzu ungerecht. Becher hat auch Lösungen parat. „Die sich anbahnende Wohnungskrise könne nur mit den richtigen Maßnahmen gestoppt werden und dabei sollte sich Österreich wieder auf das eigene Erfolgsmodell berufen – dem sozialen Wohnbau. Wir müssen das schützen, was funktioniert“, so die SP-Wohnbausprecherin diese Woche bei einer parlamentarischen Enquete zum Wohnbau.
Dabei geht es ihr auch um die gesetzlichen Eingriffsmöglichkeiten in den Markt, besser gesagt, gegen die Verzerrungen durch den Markt. „Leidtragende werden alle Österreicher sein, die sich kein Eigenheim leisten können oder das Glück hatten, ein solches zu erben. Becher will den sozialen Wohnbau weiterentwickeln; dabei geht es ihr insbesondere um Wohnformen für Menschen ohne Eigenmittel und darum, dass die Gemeinnützigen preiswerte Baugrundstücke bekommen.“
Spricht Becher hier die zigtausendfache Fehlbelegungen in den Sozialwohnungen, oder das Horten von billigen Gemeindewohnungen im Familienverband an? Will sie hier eingreifen? Oder spielt sie darauf an, dass die Gemeinde Wien auf tausenden Hektar für Wohnbau tauglichem Bauland sitzt und diese nicht freigibt.
Wohl nicht. Die einzig wahren Schuldigen waren bzw. sind ganz offensichtlich die institutionellen und privaten Vermieter. Der nicht funktionierende Wohnungsmarkt ist nur durch das konsequente Ausschalten der auf Rendite bedachten Vermieter in den Griff zu bekommen.
Bald wird es nicht mehr heißen: Wohnen muss für alle leistbar sein! Sondern: Vermieten muss man sich leisten können.