News

Wohnen wird teurer

Dass man, wenn man will, auch etwas bewegen kann, zeigt die Novelle zur Bauordnung, die die Adaptierung von Objekten, die nur temporär Wohnzwecken dienen - also etwa für Übergangsquartiere für Flüchtlinge, erleichtern soll. Bauordnungsnovelle bringt schlankere Bürokratie. Es geht ja doch.
Michael Neubauer

Wieso überrascht mich diese Aussage nicht? 2015 sind die Durchschnittsmieten in Österreich erstmals auf über sieben Euro pro Quadratmeter gestiegen, geht aus einer am Mittwoch aktualisierten Aufstellung der Statistik Austria hervor. Zwischen den einzelnen Bundesländern schwanken die Mietkosten enorm. Wer schon seit längerem einen Mietvertrag hat, fährt in der Regel günstiger. Auch nichts Neues. Dass Hauseigentümer am wenigsten fürs Wohnen ausgeben, hat auch nur geringen Newscharakter. Dennoch sollten die Zahlen den Politikern zu denken geben. Denn die zulässige Aussage heißt – wer sich Eigentum schaffen kann, lebt günstiger, entkommt den „bösen Miethaien“, denn die sind ja schuld an den steigenden Mieten. Dafür durften sie ja auch in diesem Jahr die Richtwertmieten nicht anheben. Haben eh schon genug verdient. Mit dieser Einstellung wird man aber aus dem Dilemma „zu wenige leistbare Wohnungen“ nicht herauskommen. Dass man, wenn man will, auch etwas bewegen kann, zeigt die Novelle zur Bauordnung, die die Adaptierung von Objekten, die nur temporär Wohnzwecken dienen - also etwa für Übergangsquartiere für Flüchtlinge, erleichtern soll. Die Stadt Wien will Menschen, die aufgrund von Kriegen oder Naturkatastrophen aus Krisengebieten zu uns fliehen, rasch vorübergehend eine Unterkunft zur Verfügung stellen. In der Praxis stößt das oft auf Probleme, da geeignete Gebäude, wie etwa Bürogebäude, erst nach deren Adaptierung verwendet werden können bzw. weil bürokratische Verfahren im Vorfeld lange dauern können", hieß es in der entsprechenden Aussendung. Bauordnungsnovelle bringt schlankere Bürokratie. Es geht ja doch.