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Wohnumfrage II/2023 von s REAL & Wohnnet.at: Jeder Fünfte fühlte sich bei Wohnraumsuche schon benachteiligt

Erfahrung mit Immobiliendienstleistern nur bei 41 Prozent der Suchenden durchwegs positiv - Knapp ein Drittel berichtet von Schwierigkeiten bei der Vergabe von Besichtigungsterminen - Immobiliensuche ist Geduldspiel: 40 Prozent suchen länger als ein Jahr
Patrick Baldia
Hirsch
Hirsch
© Fotostudio Huger | Wir schulen unsere Mitarbeiter mit entsprechenden Workshop-Formaten, um Empathie zu fördern und den Umgang mit Kunden und deren Bedürfnissen zu optimieren", so s Real Geschäftsführerin Martina Hirsch

Die Erfahrungen, die im Zuge der Immobiliensuche mit Immobilienmaklern gemacht werden, sind laut der Wohnumfrage im Auftrag von s REAL Immobilien und Wohnnet.at durchaus unterschiedlich: 41 Prozent der Suchenden berichten von ausschließlich sehr guten bzw. guten Erfahrungen mit Maklern. Bei 44 Prozent sind die Erfahrungen durchwachsen. Jeder siebte Befragte verweist auf schlechte Erfahrungen!

Deutlich positiver erleben Immobiliensuchende ihre Begegnungen mit s REAL Maklern, unterstreicht Geschäftsführerin Martina Hirsch zufrieden: „Im Rahmen unserer regelmäßigen Kundenbefragung zeigt sich eine hohe Zufriedenheit in der Zusammenarbeit mit den betreuenden Maklern.“ Hirsch wertet dies als Ergebnis der kontinuierlichen Maßnahmen des Immobiliendienstleisters, das gebotene Service bestmöglich zu gestalten. „Wir schulen unsere Mitarbeiter mit entsprechenden Workshop-Formaten, um Empathie zu fördern und den Umgang mit Kunden und deren Bedürfnissen zu optimieren“, so Hirsch. 

Flaschenhals Besichtigungstermin

Eine Hürde stellt für viele Suchende laut Wohnumfrage II bereits der Besichtigungstermin dar: 31 Prozent der Befragten hatten schon den Eindruck, man wolle ihnen keinen Termin anbieten. Jeder Fünfte (21 Prozent) hat bei der Immobiliensuche schon den Eindruck von Benachteiligung gegenüber anderen Interessenten gehabt.

Als Gründe für ihre Benachteiligung sehen die Suchenden vor allem Einkommensverhältnisse, Alter oder Status der Erwerbstätigkeit. Ältere und jüngere Personen fühlen sich häufiger aufgrund ihres Alters in der Immobiliensuche benachteiligt. Auch das niedrige Einkommen wird von Immobiliensuchenden häufig als Kriterium für Benachteiligung erlebt.

Ganz anders stellt sich die Situation für Besserverdienende dar: Haushalte mit einem Einkommen über 5.000,- Euro im Monat nehmen keine Benachteiligung aufgrund der Einkommensverhältnisse wahr. Im Gegenteil: Besserverdienende haben den Eindruck, dass ihnen die Höhe des Haushaltseinkommens einen klaren Vorteil verschafft. Als Vorteil werden auch Bildungsabschlüsse und daraus resultierende Titel wahrgenommen.

Erheblich und sichtlich als Barriere wirken sich Sprachkenntnisse aus: 41 Prozent derer, die an der englischsprachigen Befragung teilgenommen haben, hatten schon den Eindruck, man wolle ihnen keinen Besichtigungstermin anbieten, damit liegt der Anteil deutlich höher als im Schnitt aller Befragten.

Je größer der Haushalt, desto schwieriger

Jede fünfte Immobiliensuche (20 Prozent) betrifft einen Vierpersonenhaushalt oder größer. „Vor allem in Wien kann es schwierig werden, hier eine adäquate Lösung zu finden“, weiß Martina Hirsch aus Erfahrung. „In der Miete bieten nur 13 Prozent der Angebote mehr als drei Zimmer. Stellt man das dem Bedarf der Vierpersonenhaushalte oder größer gegenüber, ergibt sich hier ein klares Ungleichgewicht“, so s REAL Geschäftsführerin Hirsch. Entsprechend pessimistisch sehen jene Befragten auch ihre Erfolgschancen bei der Immobiliensuche: Über 80 Prozent sind der Meinung, dass es schwierig wird bzw. länger dauern wird, weil kaum passende Angebote vorhanden sind. Und unter den Gründen für Benachteiligung sehen die Suchenden von Vierpersonenhaushalten (oder größeren Haushalten) vorrangig ihre Haushaltsgröße, ihre Kinder und auch ihre Einkommensverhältnisse.

Fairness und Transparenz im Fokus

Die Entscheidung über die Wohnraumvergabe treffen in letzter Instanz die Eigentümer. Auswahlkriterien sind dabei nicht immer fair und transparent. „Mehrpersonenhaushalte, Personen ohne aufrechtes Arbeitsverhältnis, Personen mit Bedarf an Barrierefreiheit, Personen, die nicht fließend Deutsch sprechen und weitere Gruppen haben es schwerer. Unsere Verantwortung ist es, gegenüber den Eigentümern eine vermittelnde Position einzunehmen und im Einzelfall Hürden und Vorurteile aus dem Weg zu räumen“, sagt Martina Hirsch. Ein einheitlicher Bonitätscheck für alle Mietsuchenden ist eine Maßnahme von s REAL, den Bewerbungsprozess transparenter zu gestalten und Kunden zu vermitteln, dass der Prozess für alle gleich ist. Auch das Bereitstellen von Vertragsblättern auf Englisch hilft, Barrieren abzubauen. Weitere Maßnahmen sind bereits in Planung. „Ein faires und inklusives Leistungsangebot für alle unsere Kunden ist unser Selbstverständnis. Wollen wir dieses einhalten, müssen wir uns dafür täglich einsetzen und es leben“, sagt Martina Hirsch.