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Wohnungen in der Sockelzone?

Der von der Bank Austria geplante Abbau von 80 Filialen und der Konkurs der Supermarktkette Zielpunkt bringt dem Markt für Einzelhandelsimmobilen heuer deutliche Impulse. Dies erwarten zumindest die Experten der Standort + Markt Beratungsgesellschaft Hannes Lindner &. Roman Schwarzenecker. Während die Bank-Austria-Filialen von anderen Mietern schnell übernommen werden, werde es bei den Zielpunkt-Standorten zu „Verwertungssorgen“ kommen.
Michael Neubauer

Der von der Bank Austria geplante Abbau von 80 Filialen und der Konkurs der Supermarktkette Zielpunkt bringt dem Markt für Einzelhandelsimmobilen heuer deutliche Impulse. Dies erwarten zumindest die Experten der Standort + Markt Beratungsgesellschaft Hannes Lindner &. Roman Schwarzenecker. Während die Bank-Austria-Filialen von anderen Mietern schnell übernommen werden, werde es bei den Zielpunkt-Standorten zu „Verwertungssorgen“ kommen. Dass die Bank Austria Filialen hoch im Kurs stehen werden ist, so paradox es auf den ersten Blick klingt, dem Online Handel geschuldet. Denn dieser werde vor allem die Einkaufszentren negativ treffen. Nach dem Boom der Einkaufszentren zwischen 1995 und 2005 werden nun die Einkaufsstraßen in Städten wieder „ein Revival erfahren“. Die Einzelhändler in Einkaufszentren würden „extrem hohe Mieten“ zahlen und bei steigender Konkurrenz durch den elektronischen Handel ihre Standortstrategie wohl überdenken. Da kommen nun die Bank Austria Filialen ins Spiel. Die Filialen der Bank Austria würden sich zum größten Teil in sehr frequentierten Einkaufslagen befinden und dadurch interessant für Einzelhändler sein, so Lindner. Einige Zielpunkt-Standorte werden sich hingegen wohl als Ladenhüter herausstellen. Es gibt zwar für 120 von 229 Standorten insgesamt 25 Interessenten. Zielpunkt-Filialen in Randlagen könnten aber noch längere Zeit ohne Nachmieter bleiben. Ein paar Problemfälle mehr? Dass es für temporär nicht genutzte Flächen in Sockelzonen alternative Nutzungen geben könne, darauf wies Architektin Anna Popelka beim Superscape 2016 Podiumsgespräch „Future Urban Living - Funktionale Reduktion mit maximalem Raumgewinn“ hin. Die technischen Möglichkeiten, auch in Sockelzonen die notwendige Privatsphäre schaffen zu können, seien vorhanden. Auch wenn es auf den ersten Blick keine ideale Lösung ist – es ist noch immer besser als in Zelten oder Containern leben zu müssen.