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Wohnungsneubau in Wien

Die Experten von CBRE gehen davon aus, dass bis zum Jahr 2030 in Wien zusätzliche Wohnflächen im Ausmaß von rund 3,81 Millionen Quadratmetern bzw. 48.000 Wohnungen benötigt werden. Ausschlaggebend dafür ist das rasante Bevölkerungswachstum, das primär auf Zuzug zurückzuführen ist.
Amelie Miller
CBRE Georg Fichtinger
CBRE Georg Fichtinger
© CBRE

Trotz dieses wachsenden Bedarfs wird die Neubauleistung beim mehrgeschossigen Wohnbau in Wien im Jahr 2021 gegenüber dem Jahr 2020 voraussichtlich um rund 6 Prozent zurückgehen, bleibt aber weiterhin auf Rekordniveau – so das Ergebnis der aktuellen Analyse des national wie international führenden Immobiliendienstleisters CBRE im aktuellen Report.  

Rückgängig sind 2020 – eine Folge der Krise – die Baubewilligungen, wodurch die Neubauleistung  ab dem Jahr 2022 noch einmal zurückgehen dürfte. Wurden im Jahr 2020 rund 17.000 Wohnungen in Wien fertiggestellt, so werden es 2021 voraussichtlich 16.000 sein und 2022 14.500. Das Verhältnis zwischen freifinanzierten Mietwohnungen, geförderten Mietwohnungen und Eigentumswohnungen sollte im Jahr 2021 ziemlich ausgewogen sein, im Jahr 2022 werden voraussichtlich geförderte Mietwohnungen einen größeren Anteil ausmachen. 

Im Trend bleiben großvolumige Projekte, die Zahl der Wohneinheiten pro Objekt beläuft sich im Jahr 2021 in Wien auf 125 (zum Vergleich: 2020 waren es noch 103). Neubau-Hotspot bleiben die Flächenbezirke im Nord- sowie Südosten von Wien, wo 2021 6.379 bzw. 5.710 Wohneinheiten fertiggestellt werden.  

Weiter gestiegen sind – nämlich um rund 10 Prozent - im Jahr 2020 die Kaufpreise für Eigentumswohnungen, der höchste Anstieg wurde in der Wohnlage „Dicht verbautes Gebiet“ – also in den Bezirken 1150 und 1200 sowie in Teilen von 1120, 1140, 1160, 1170, 1190 verzeichnet. Durchschnittlich zahlt man pro Quadratmeter Eigentumswohnung in Wien 5.479,00 Euro, wobei die Bandbreite zwischen 6.539,00 Euro (Innere Bezirke) und 4.254,00 Euro (Flächenbezirke Südost) liegt. Die Mietniveaus bleiben in allen Bezirken stabil.  

Corona Effekt am Wiener Wohnungsmarkt

Die zu Beginn der Pandemie grassierende Angst vor Mietausfällen erwies sich als unbegründet. Einzig kleine Wohnungen, die in den letzten Jahren über Online Plattformen wie z.B. Airbnb touristisch vermietet wurden, blieben aufgrund des Ausbleibens internationaler Touristen leer und landen nun wieder im Mietmarkt. Die Lockdowns haben das Bedürfnis der Menschen nach großzügigerem Wohnraum – idealerweise mit Freiflächen – verstärkt.

Resiliente Assetklasse Wohnen

Auch im Krisenjahr 2020 bleibt die Investmenttätigkeit im Wohnbausektor hoch. Von Jänner bis November 2020 wurden in die Assetklasse Wohnen rund EUR 750 Millionen investiert, die damit die zweitstärkste Assetklasse – nach Office – am Wiener Markt ist. Die meisten Investitionen – rund 48 Prozent - gehen auf die Konten deutscher Investoren, gefolgt von Österreichern (37%) und internationalen Investoren (15%).

In der Krise haben auch neue Investoren die resiliente Assetklasse Wohnen entdeckt. Dafür ausschlaggebend ist die gute Performance sowie der hohe Vermietungsgrad, so Georg Fichtinger, Head of Investment Properties bei CBRE Österreich, der davon ausgeht, dass die künftige Stadtentwicklung weitere Impulse für die Schaffung von zusätzlichen Objekten setzen wird, die für Investoren von Interesse sind.