Damit wurden in etwa wieder so viele Pleiten verzeichnet wie im gleichen Zeitraum 2019, also noch vor der Coronakrise. Das gilt mit 2.333 Insolvenzen im gesamten ersten Halbjahr annähernd auch für diesen Zeitraum, berichtete die Statistik Austria. Die Registrierungen neuer Unternehmen sind zurückgegangen.
"Nach der Trendumkehr Ende 2021 haben sich die Insolvenzen mittlerweile wieder auf das Corona-Vorkrisenniveau eingependelt", wurde Behördenchef Tobias Thomas in einer Aussendung zitiert. Zahlreiche Hilfsmaßnahmen und eine Aussetzung von Antragspflichten hatten die Zahl der Insolvenzen in der Zeit von Lockdowns uns weiteren Corona-Einschränkungen massiv gedrückt. Ein übermäßiger Nachholeffekt bleibt aus, zeigen Analysen von Insolvenzrechtsexperten, der Stau wird langsam und stetig abgebaut. Gemeinhin wird mit einem Einpendeln auf dem Niveau von 2018 und 2019 gerechnet, als ein recht niedriges Insolvenzniveau herrschte. Freilich ist die Lage wegen der vielen Krisen - Ukraine-Krieg, Inflation, Lieferkettenprobleme - volatil und schwer vorhersehbar.
Die meisten Insolvenzen gab es demnach im zweiten Quartal bei Finanzdienstleistungen/sonstigen Dienstleistungen (305), im Handel (229), am Bau (228) sowie in der Beherbergung und Gastronomie (168). Vergleichsweise wenig Insolvenzfälle weisen die Bereiche Information und Kommunikation (52) und Sachgütererzeugung (74) auf. Für das zweite Quartal 2021 zeigte sich eine ähnliche Verteilung der Insolvenzen auf einzelne Wirtschaftsbereiche.
Registrierungen von neuen rechtlichen Einheiten von Unternehmen hat die Statistik Austria im zweiten Quartal 14.510 gezählt. Das waren um 15 Prozent weniger als im selben Vierteljahr 2021. Auch gegenüber dem Vergleichsquartal vor Pandemiebeginn, also dem zweiten Quartal 2019, sanken die Registrierungen um 10 Prozent.
Insgesamt gab es im ersten Halbjahr heuer 30.892 Registrierungen. Das war ein Minus von 14 Prozent gegenüber dem ersten Halbjahr 2019 mit 35.726 Registrierungen. (apa)