Im Jahr 2024 wurden nach vorläufigen Ergebnissen von Statistik Austria insgesamt 54 472 neue Wohnungen fertiggestellt. 41 762 davon wurden in neuen Gebäuden errichtet, um 20,2 % weniger als im Jahr davor. Weitere 12 710 Wohnungen entstanden im Zuge von An-, Auf- und Umbautätigkeiten.
„Aktuell sind deutlich weniger neue Wohnungen auf dem Markt als in den Vorjahren. Im Jahr 2024 wurden österreichweit 41.762 Wohnungen in neuen Gebäuden fertiggestellt, um ein Fünftel weniger als im Jahr davor. Damit folgen die Fertigstellungen im Wohnungsbau zeitversetzt dem Trend bei den Baubewilligungen. Hier sehen wir seit 2021 Rückgänge im Vergleich zum jeweiligen Vorjahr, die 2022 und 2023 besonders stark ausgefallen sind und sich erst 2024 wieder etwas abgeflacht haben. Deshalb werden wir auch in den kommenden Jahren mit deutlich weniger Fertigstellungen im Wohnbau rechnen müssen."—Manuela Lenk, fachstatistische Generaldirektorin von Statistik Austria.
Erneut mehr Baufertigstellungen in neuen Gebäuden als Baubewilligungen
In den Jahren von 2010 bis 2021 lag die Zahl der zum Bau bewilligten Wohnungen in neuen Gebäuden (ohne durch An-, Auf- und Umbautätigkeiten entstandene neue Wohnungen) stets über jener der fertiggestellten Wohnungen (siehe Grafik), da nicht jedes bewilligte Bauvorhaben auch umgesetzt wurde. Nach den Spitzenjahren 2017 und 2019 gingen die Baubewilligungen im Jahr 2020 und 2021 leicht zurück. Die beiden folgenden Jahre waren von sehr starken Rückgängen im Vergleich zum Vorjahr geprägt (2022: −15,8 %; 2023: −32,8 %). 2024 gingen die Baubewilligungen zwar erneut zurück, die Abnahme wurde jedoch deutlich moderater (−10,7 % auf 32 100 Wohnungen).
Die Fertigstellungen von Wohnungen in neuen Gebäuden stiegen hingegen 2021 im Vorjahresvergleich weiter an (+4,8 % auf 62.091), gefolgt von Rückgängen 2022 (−7,6 % auf 57 342) und 2023 (−8,7 % auf 52 330). 2024 gab es mit 41.762 einen starken Rückgang (−20,2 %), der sich bei den Bewilligungen schon ein Jahr davor abzeichnete. Das führte dazu, dass die Baufertigstellungen in den Jahren 2022, 2023 und 2024 die Baubewilligungen überstiegen, was zuletzt in der Finanzkrise 2007 und 2008 der Fall war.
Starker Rückgang 2024 bei allen Gebäudearten
Im Jahr 2024 wurden insgesamt 17 355 neue Gebäude fertiggestellt, was einem Rückgang von 22,8 % gegenüber dem Vorjahr entspricht. Davon waren 12 637 Wohngebäude, wobei der Großteil auf Ein- und Zweifamilienhäuser entfiel (10 635). Im Vergleich zum Vorjahr wurden um 25,4 % weniger Ein- und Zweifamilienhäuser fertiggestellt. Die Zahl fertiggestellter Mehrparteienhäuser sank 2024 um 20,1 %, die Fertigstellungen anderer Gebäude gingen im Vergleich zum Vorjahr um 17,5 % zurück (4.718).
In den 17 355 neu errichteten Gebäuden wurden 41 762 neue Wohnungen geschaffen. Zusätzlich wurden im Jahr 2024 12 710 Wohnungen im Zuge von An-, Auf- und Umbautätigkeiten fertiggestellt, wobei hier erstmals Daten für Wien enthalten sind. Somit wurden 2024 insgesamt 54.472 Wohnungen fertiggestellt). 20,7 % der fertiggestellten Wohnungen befinden sich in Ein- und Zweifamilienhäusern (11.271 Wohnungen), 55,1 % in Mehrparteienhäusern (30.010 Wohnungen) und 0,9 % in anderen Gebäuden (481 Wohnungen). 23,3 % entfielen auf An-, Auf- und Umbautätigkeiten.
Bautätigkeit in Wien, Oberösterreich und Niederösterreich am höchsten
Die meisten Wohnungen wurden in Wien fertiggestellt (12.478), gefolgt von Oberösterreich (9.084) und Niederösterreich (9.055). Die Fertigstellungen in der Bundeshauptstadt beinhalten 2024 erstmals An-, Auf-, Umbautätigkeiten. Im Burgenland, in Kärnten und in Vorarlberg wurden die wenigsten Wohnungen fertiggestellt.
Gemessen an der Bevölkerung im Jahresdurchschnitt 2024 hatte Vorarlberg mit 8,7 Wohnungen pro 1 000 Einwohnern die höchste Fertigstellungsrate. Tirol (6,9) und Wien (6,2) lagen ebenfalls über dem österreichischen Durchschnitt von 5,9 Wohnungen pro 1000 Einwohnern, während die Fertigstellungsraten in Kärnten (4,3), Niederösterreich (5,2), Burgenland (5,7) und Steiermark (5,8) jeweils darunter lagen.
Auf Ebene der Gebäude wiesen die Bundesländer Oberösterreich (1,60 Mio. m²) und Niederösterreich (1,08 Mio. m²) die meiste überbaute Fläche für neue Gebäude im Jahr 2024 auf. Mit größerem Abstand folgt die Steiermark mit 0,61 Mio. m². In allen übrigen Bundesländern lag die überbaute Fläche für neue Gebäude zwischen 0,27 Mio. m² (Salzburg) und 0,36 Mio. m² (Wien).