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Zeitbombe Fremdwährungskredit!

Rund 150.000 heimische Haushalte sitzen auf rund 25.000.000.000 Euro (das sind 25 Milliarden Euro) Schulden. So weit, so gut. Das Problem – diese Schulden wurden über Fremdwährungskredite aufgenommen. Viele Fremdwährungskreditnehmer werden am Ende der Kreditlaufzeit feststellen müssen, dass sie weiterhin auf einem großen Schuldenberg sitzen.
Michael Neubauer

Rund 150.000 heimische Haushalte sitzen auf rund 25.000.000.000 Euro (das sind 25 Milliarden Euro) Schulden. So weit so gut. Das Problem – diese Schulden wurden über Fremdwährungskredite aufgenommen. Begonnen hat der Fremdwährungskredit-Boom Anfang der 90er Jahre. Damals wurde der heimische Finanzmarkt liberalisiert. Private konnten nun auch ohne Bewilligung der Österreichischen Nationalbank Kredite in fremden Währungen aufnehmen. Herr und Frau Österreicher taten dies im großen Stil. Wir waren sogar Spitzenreiter in Europa. Die Freude war groß – bis 2008. Da war sie dann weg, die große Freude an den niedrigen Zinsen. 2008 und 2015 wurden so richtig teure Jahre. Den Banken könnten die an private Haushalte gegebenen Fremdwährungskredite in den kommenden Jahren so richtig teuer kommen. Viele Fremdwährungskreditnehmer werden am Ende der Kreditlaufzeit feststellen müssen, dass sie weiterhin auf einem großen Schuldenberg sitzen, denn die - zumeist auf fondsgebundenen Lebensversicherungen aufgebauten - Tilgungsträger entwickeln sich nicht so, wie einst in den Prognosen berechnet. Bei vielen klaffen noch heute zu stopfende Lücken. Umschuldung ist angesagt. Refinanzierung. Wenn’s gar nicht mehr geht, könnte die Bank versucht sein, die Immobilie zu verwerten, um an ihr Geld zu kommen. Werden aber zu viele Immobilien auf den Markt geworfen, wird dies die Preise drücken. Experten rechnen mit dem großen Knall zwischen 2017 und 2018. Da sollten die meisten Kredite fällig werden. Auf wie vielen Fremdwährungskrediten privater Schuldner die Banken sitzen – vor allem aber mit welchem Volumen – darüber halten sie sich bedeckt. Stecken sie hier den Kopf in den Sand. Im Fall der Fälle würde der Staat – sprich Steuerzahler – ohnehin wieder einspringen? Ob die eine oder andere Bank aufgrund des vielleicht schlechten Gewissens ihren Kunden ein – wie die Praxis nun zeigt – nicht ungefährliches Produkt verkauft zu haben, Milde wird walten lassen, bleibt dahingestellt. Angesichts der hohen Einbringungskosten könnte die eine oder andere Bank auch versucht sein, all ihre toxischen Fremdwährungskredite zu bündeln, um sie mit einem großen Abschlag an Dritte abzustoßen. Dann wird’s für die Häuselbauer ungemütlich.