Die Krise im deutschen Wohnungsbau droht sich zu verschärfen: Die Zahl der Baugenehmigungen sank im Februar wegen gestiegener Zins- und Materialkosten bereits den zehnten Monat in Folge. Nur noch 22.300 Wohnungen wurden genehmigt und damit um 20,6 Prozent oder 5.800 weniger als ein Jahr zuvor, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag mitteilte. Die Zahl sinkt damit seit Mai 2022 kontinuierlich, seit Oktober 2022 liegt das Minus bei jeweils mehr als zehn Prozent.
"Zum Rückgang der Bauvorhaben dürften weiterhin vor allem hohe Kosten für Baumaterialien und zunehmend schlechtere Finanzierungsbedingungen beigetragen haben", erklärten die Statistiker den Abwärtstrend. In den Zahlen sind sowohl die Zusagen für Wohnungen in neuen Gebäuden als auch für neue Wohnungen in bestehenden Gebäuden enthalten.
Die Zahl der Bauzusagen für Einfamilienhäuser brach im Februar überdurchschnittlich stark ein, und zwar um 28,4 Prozent auf 9.300. Bei den Zweifamilienhäusern gab es einen noch größeren Einbruch von 52,4 Prozent auf 2.600. "Auch bei der zahlenmäßig stärksten Gebäudeart, den Mehrfamilienhäusern, verringerte sich die Zahl der genehmigten Wohnungen deutlich", betonten die Statistiker. Hier gab es ein Minus von 23,0 Prozent auf 23.700.
Heuer dürften nach Branchenschätzungen bestenfalls 250.000 Wohnungen fertiggestellt werden. Die deutsche Bauministerin Klara Geywitz (SPD) hat bereits eingeräumt, dass das Neubauziel der Ampel-Koalition von 400.000 Wohnungen jährlich auch 2023 verfehlt werde. Die Baubranche fordert die deutsche Regierung deshalb dazu auf, mit einer deutlich aufgestockten Neubauförderung dagegenhalten.