Auch in den Monaten danach werde die EZB mit weiteren Zinserhöhungen nachlegen, sagte Knot am Sonntag in einem Interview des Senders WNL. Man werde im März noch nicht durch sein. Weitere Schritte im Mai und Juni würden folgen.
"Wir haben im Dezember einen Schritt von 75 auf 50 Basispunkte gemacht. Das wird das Tempo für eine Vielzahl von Sitzungen sein", sagte der niederländische Zentralbankchef wiederum der italienischen Zeitung "La Stampa" am Wochenende. Mindestens die beiden Sitzungen im Februar und März. "Ich denke, dass wir bis zum Sommer im Straffungsmodus bleiben werden", fügte er hinzu. Der Zeitpunkt für eine Verlangsamung der Zinserhöhungen sei "noch weit entfernt".
EZB-Präsidentin Christine Lagarde hatte am Freitag bereits betont, dass sie den Kampf gegen die hohe Inflation entschlossen fortführen will. "Kurs zu halten, ist mein geldpolitisches Mantra", sagte sie in Davos. Dies gelte auch unabhängig davon, dass der Höhepunkt der Inflation erreicht scheine, sagte Lagarde. "Wir werden tun, was nötig ist." Die Aufhebung der strikten Corona-Maßnahmen in China stelle eine zusätzliche Inflationsgefahr dar. Am Donnerstag hatte Lagarde schon davon gesprochen, dass die Inflation "viel zu hoch", sei. Die EZB sei entschlossen, die Inflation rasch auf zwei Prozent zu reduzieren.
Die EZB hatte im Dezember den Leitzins um 0,50 Prozentpunkte angehoben und zugleich weitere Erhöhungen in dieser Größenordnung in Aussicht gestellt. Dies wurde zuletzt jedoch durch einen Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg in Zweifel gezogen. Laut dem Bericht gibt es Diskussionen, ob auf der übernächsten Sitzung im März das Zinserhöhungstempo verlangsamt werde. Jedoch haben sich seitdem neben Lagarde auch andere Notenbankvertreter für eine Fortsetzung eines entschlossenen Kurses ausgesprochen. (apa)