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Zinshausmarkt stabilisierte sich 2016 auf hohem Niveau

Nach mehreren Rekordjahren in Folge stabilisierte sich der österreichische Zinshausmarkt im Jahr 2016 auf hohem Niveau: Mit rund 1,7 Milliarden Euro Marktvolumen, davon rund 1,3 Milliarden in Wien, liegen die Werte des abgelaufenen Jahres knapp über jenen aus 2015.
Michael Neubauer

Nach mehreren Rekordjahren in Folge stabilisierte sich der österreichische Zinshausmarkt im Jahr 2016 auf hohem Niveau: Mit rund 1,7 Milliarden Euro Marktvolumen, davon rund 1,3 Milliarden in Wien, liegen die Werte des abgelaufenen Jahres knapp über jenen aus 2015. Wien dominiert nach wie vor den Markt, doch die Bundesländer haben gegenüber der Hauptstadt leicht aufgeholt. Hudej Zinshäuser betreute 2016 rund 300 Millionen Euro an Transaktionsvolumen und setzte sein starkes Wachstum fort. Bundesländer holen gegenüber Wien leicht auf Wenig überraschend ist Wien hinsichtlich der Anzahl abgeschlossener Verkäufe mit großem Abstand voraus: 367 Zinshäuser wechselten in der Bundeshauptstadt den Eigentümer. Somit fanden hier 53 % aller Transaktionen statt. Die zweitmeisten Transaktionen wurden in der Steiermark verbucht (79), gefolgt von Niederösterreich (69), Oberösterreich (61), Tirol (35), Kärnten (32), Salzburg (26), Vorarlberg (12) und dem Burgenland (8). Auch in Bezug auf das erzielte Marktvolumen dominiert Wien klar den Markt: Die hier erzielten 1,29 Mrd. Euro entsprechen knapp 75 % des österreichweiten Gesamtvolumens. Das hohe Preisniveau in der Bundeshauptstadt wird dadurch verdeutlicht, dass der Anteil Wiens an allen Transaktionen  wesentlich geringer ist als jener am Gesamtvolumen. Allerdings hat Wien gegenüber den Bundesländern sowohl bei der Transaktionsanzahl als auch beim Volumen leicht an Dominanz eingebüßt: Im Jahr 2015 betrug der Anteil an den Transaktionen 55 % und jener am Volumen 76,5 %. Unterschiedliche Rangreihungen nach Transaktionsvolumen Was die erzielten Marktvolumina betrifft, fällt die Rangreihung anders aus: Die zweite Position geht hier an Salzburg mit rund 153,5 Mio Euro Umsatz. Dies ist insofern erstaunlich, als Salzburg nach Transaktionsanzahl nur siebentstärkstes Bundesland ist. Das bedeutet, dass pro Transaktion in Salzburg besonders hohe Volumina bewegt wurden. An der dritten Stelle folgt die Steiermark mit 71,6 Mio. Euro. Platz vier gemessen am Volumen geht an Niederösterreich (71,3 Mio.). Tirol belegt auch hier den fünften Rang (58,8 Mio.) Es folgen Oberösterreich (51,2 Mio.), Kärnten (18,4 Mio.), Vorarlberg (8,4 Mio.) und das Burgenland (4,7 Mio.). Gewerbliche Marktteilnehmer dominieren weiterhin Hudej Zinshäuser hat die Marktteilnehmer in die Gruppen „Privat“, „Firma“, Stiftungen“ und „Institutionen“ eingeteilt. Die gewerblichen Akteure („Firma“) sind bei der Transaktionsanzahl nur im Einkauf bestimmend: Sie kauften 411 Zinshäuser (59,6 %). Danach folgen die Privaten mit 215 gekauften Zinshäusern. Beim Verkauf sieht es anders aus: Hier liegen die Privaten mit 352 verkauften Häusern (51,1 %) deutlich voran. Es folgen die Firmen mit 271 Stück (39,3 %). Die dritte Position nehmen die Stiftungen ein: Sie kauften 37 und verkauften 43 Zinshäuser. Es folgen die Institutionen mit 26 Käufen und 23 Verkäufen. Hinsichtlich des bewegten Volumens liegen die gewerblichen Marktteilnehmer klar voran: Sie kauften Zinshäuser um 1,02 Mrd. und verkauften um 950,3 Mio. Euro. Die zweite Position beim Volumen fällt unterschiedlich aus: Bei den Verkäufen sind die Privaten mit 502,2 Mio. zweitwichtigste Gruppe, bei den Käufen aber die Stiftungen mit 257,4 Mio. Euro. Daran lässt sich erkennen, dass Stiftungen besonders wertvolle Liegenschaften erwarben. Analog dazu belegen die Privaten beim Einkaufsvolumen den dritten Rang und die Stiftungen beim Verkaufsvolumen. Die Institutionen nehmen auch gemessen am Volumen die vierte Position ein. Starker Zinshausmarkt trotz steuerlicher Änderungen Wirtschaftsprüfer und Steuerberater Mag. Martin Hotter sprach über die steuerlichen Transaktionskosten bei Immobilien, die im Jahr 2016 erheblich gestiegen sind: „Im Speziellen wurde die Abschreibungsbasis in Großstädten und hochpreisigen Gemeinden reduziert, und zwar bei kleinen Objekten stärker als bei Objekten mit mehr als 10 Wohneinheiten. Weiters wurde der Abschreibungszeitraum von Instandsetzungs- und Instandhaltungskosten von 10 auf 15 Jahre verlängert. Die größte steuerliche Änderung war die Erhöhung der im Jahr 2012 eingeführten Immobilienertragsteuer von 25 % auf 30 % des Veräußerungsgewinnes.“ Zinshaus als sichere Wertanlage Prof. Heinz Schinner, Versicherungsspezialist für Industrie und Immobilien, ist seit vielen Jahren privater Zinshaus-Investor. Er erläuterte die Vorteile des Zinshauses als Wertanlage: „Als Zinshaus-Eigentümer bin ich relativ unabhängig von den Finanzmärkten. Außerdem kann ich Vermögen für die nächsten Generationen erhalten und absichern. Das lässt sich am Erfolg meiner eigenen Immobilien-Investitionen erkennen: In den vergangenen 40 Jahren habe ich kontinuierlich nur Wertsteigerungen erlebt.“