"Wir gehen davon aus, dass wir im ganzen Kalenderjahr 22 mit diesen schwierigen Situationen zurande kommen müssen", sagte Felder am Freitag bei der Online-Bilanzpressekonferenz. Zumtobel verbaue beispielsweise viel Kupfer und Stahl, zudem seien einige Komponenten derzeit oft nur schwer im benötigen Ausmaß zu bekommen, sagte Felder.
Hinzu komme die Unsicherheit rund um den Ukraine-Krieg sowie die Corona-Politik in China. Zweitere sei insofern ein Risiko, als es zu längeren Lieferzeiten bei Komponenten kommen könnte oder das dortige Zumtobel-Werk wegen Corona-Maßnahmen zwischenzeitlich zugesperrt werden könnte.
Schließlich seien wegen der hohen Inflation auch die Lohnabschlüsse höher als erwartet ausgefallen. Anfang Mai hatten sich Arbeitnehmer und Arbeitgeber in der Elektronikindustrie auf ein Plus von 4,8 Prozent bei den Löhnen und Gehältern geeinigt. Zumtobel hat weltweit rund 6.000 Mitarbeiter, rund ein Drittel davon in Österreich.
All das führe dazu, "dass die Unsicherheit nach wie vor sehr groß ist, wenn wir nach vorne blicken", sagte der Zumtobel-CEO. Der Wachstumskurs der vergangenen Jahre soll dennoch fortgesetzt werden. Der Umsatz soll im laufenden Geschäftsjahr 2022/23 um 3 bis 6 Prozent zulegen, die EBIT-Marge soll bei 4 bis 5 Prozent und damit nahe des Ergebnisses aus dem abgelaufenen Jahr (2021/22: 5,3 Prozent) zu liegen kommen. Um die Innovationen weiter voranzutreiben sollen weiters rund 70 Millionen Euro für Projekte im Bereich der digitalen Infrastruktur sowie im Bereich der Produktentwicklung investiert werden.
Auch bei der Nachhaltigkeit will sich Zumtobel weiterentwickeln. Bis 2025 sollen alle Produktionsstandorte klimaneutral werden. Bisher seien bereits alle Standorte in Europa auf erneuerbare Energien umgestellt worden. Weiters will sich das Unternehmen als nachhaltiger Lieferant für seine Kunden positionieren und arbeitet dafür wiederum mit seinen eigenen Zulieferern und Geschäftspartnern daran, die Beschaffung möglichst nachhaltig auszurichten.
Das abgelaufenen Geschäftsjahr 2021/22 verlief für den Leuchtenhersteller trotz der gestiegenen Rohstoffpreise und Lieferkettenproblemen durchaus erfolgreich. Unterm Strich blieben 45,8 Mio. Euro übrig, nach 45,6 Mio. Euro im Jahr davor. Der Umsatz legte um 9,9 Prozent auf rund 1,15 Mrd. Euro zu, das Betriebsergebnis (EBIT) wuchs von 43,4 Mio. auf 60,8 Mio. Euro an. Der Geschäftserfolg soll auch den Aktionären in Form einer höheren Dividende zugute kommen. Das Management wolle eine Dividende von 0,35 Euro je Aktie vorschlagen. Im Vorjahr waren 0,20 Euro je Aktie ausgeschüttet worden. (apa)