Dabei haben die gestiegenen Energiepreise der Firma "einige Millionen" an Mehrkosten verursacht, so Firmenchef Alfred Felder. Aber gestiegenen Kosten stehen auch höhere Einnahmen gegenüber.
"Der Strompreis macht uns große Sorgen", so Felder, der darauf verweist, dass die Megawattstunde vor 18 Monaten noch 40 Euro gekostet hat, in der Spitze nun aber bis zu 1.000 Euro. Auch wenn der Preis inzwischen wieder auf 500 Euro zurückgegangen sei, müsse man eine Verzehnfachung der Energiekosten annehmen. Das könne weder durch Stromsparmaßnahmen mittels moderner Maschinen und Solarstrom noch durch den halb so hohen Strompreis im Werk in Serbien aufgefangen werden. Immerhin sei Zumtobel vom Gas nicht so abhängig - dieses werde nur für Prozesswärme gebraucht.
Auch wenn die Inflation und die hohen Kosten bei manchen Kunden zu Zurückhaltung geführt haben, seien Kurzarbeit oder Produktionskürzungen für Zumtobel kein Thema. "Wir haben eher dass Problem, dass wir nicht genug Arbeitnehmer finden", so Felder. Die hohen Strompreise würden dazu führen, dass sich eine LED-Installation schneller rentiert, was wieder die Nachfrage nach Zumtobel-Produkten steigen lässt. "Wir rechnen schon, dass wir da ein Momentum haben". Insgesamt sei Zumtobel "spätzyklisch", Probleme am Bau würden erst Ende 2023 oder 2024 durchschlagen.
Im ersten Quartal des schiefen Geschäftsjahres hat Zumtobel den weltweiten Umsatz um 8,4 Prozent auf 313,7 Mio. Euro gesteigert. Ein Großteil davon sei durch inflationsbedingte Preissteigerungen bedingt, aber es habe auch eine Volumensteigerung von zwei bis drei Prozent gegeben. Während der Umsatz in Österreich zurückging, gab es in Deutschland und der Schweiz sowie in anderen Weltregionen eine teils deutliche Steigerung. Der Quartalsgewinn lag angesichts deutlich gestiegener Kosten mit 10,9 Mio. Euro spürbar unter dem Vergleichsquartal des Vorjahres (13,4 Mio. Euro).
Für das ganze Geschäftsjahr bestätigt Zumtobel den Ausblick mit einem Umsatzwachstum von drei bis sechs Prozent, auch wenn es angesichts des Krieges in der Ukraine große Unsicherheiten gebe. Die Annahme sei, dass "Europa weiterhin ausreichend mit Gas versorgt wird, die Energiepreise sich einpendeln, die Verfügbarkeit von Vorprodukten für die Produktion von Leuchten und Komponenten sich nicht weiter verschlechtert und alle übrigen derzeitigen Risiken auf beherrschbaren Niveaus verbleiben". (apa)