Seitdem in den Rosenhügel-Filmstudios 2014 die Pforten für immer geschlossen wurden, ist die heimische Filmbranche in Bezug auf Atelierproduktionen obdach- und heimatlos. Das soll sich künftig ändern: Im Hafen Wien entstehen zwei neue Filmproduktionshallen, wie am Mittwoch bei einer Pressekonferenz berichtet wurde. Baustart für zwei nach internationalem Standard geplanten Sound Stages mit rund 3.300 Quadratmetern Gesamtnutzfläche ist im Frühjahr.
Der Vollbetrieb ist für Jahresbeginn 2024 anvisiert. Der Hafen wie investiert dafür neun Millionen Euro, berichtete Kurt Gollowitzer, Geschäftsführer der Wien Holding. Die Studios werden schalldicht ausgeführt. Beide Studios sind so ausgestattet, dass zwei Produktionen unabhängig voneinander zur gleichen Zeit realisiert werden können. Die innere Lichte der Hallen beträgt 13 Meter.
Größtmögliche Flexibilität soll durch "extrem tragfähige" Roste unterhalb der Decke für z.B. Einhängen diverser Technik und Requisiten gewährleistet werden. Die Begehbarkeit durch Treppen und Servicestege (unter dem Dach) sei möglich. Jede der beiden Hallen wird mit einem großen Tor ausgestattet sein, um die Einfahrt von Equipment per Lkw zu gewährleisten.
Im angrenzenden HQ7-Gewerbekomplex lassen sich Produktionsbüros anmieten. Es wird außerdem Möglichkeiten geben, Räumlichkeiten für Kostüme, Maske, Werkstätten, Ateliers und Lager anzumieten, um bei nationalen und internationalen Produktionen den gesamten Verlauf eines Filmprojektes begleiten zu können, wurde betont. Eine Fotovoltaikanlage mit 704 Paneelen trägt zum Energiesparen bei. Die Kombination von regionalen Originalkulissen und einer professionellen Studioumgebung ist ein Plus, meinte Anu Shanker, Managing Director HQ7 Studios.
"Die Errichtung der HQ7 Studios ist der finale Puzzlestein, um Wien als internationalen Produktionsstandort optimal zu positionieren", zeigte sich Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke (SPÖ) erfreut. Den österreichischen Filmschaffenden werde mit den neuen Hallen "Raum und Werkzeug in die Hand gegeben", um das Filmemachen auf eine neue Stufe zu heben, sagte Markus Ornig, Wirtschaftssprecher der NEOS.