Zyperns Notenbankchef hält eine weitere EZB-Zinssenkung im Dezember für machbar, sollten dann anstehende Wirtschaftsdaten der EZB-Volkswirte nicht aus der Spur laufen. Die Europäische Zentralbank (EZB) sollte bei Zinssenkungen zudem weiter graduell senken, sagte Christodoulos Patsalides am Donnerstag auf einer Veranstaltung in Zyperns Hauptstadt Nikosia.
"Wenn eingehende Daten und neue Projektionen im Dezember unser Basisszenario bestätigen, gäbe es Spielraum, die Zinsen weiter in einem gleichmäßigen Tempo und Ausmaß zu senken", sagte Patsalides. Das Wirtschaftswachstum im Euroraum sei seit einiger Zeit kraftlos. Daher müssten Zinssenkungen graduell und datengesteuert erfolgen, sagte Patsalides.
Die EZB hatte zuletzt auf ihrer Oktober-Zinssitzung den am Finanzmarkt maßgeblichen Einlagensatz um einen Viertelprozentpunkt auf 3,25 Prozent nach unten gesetzt. Der Zins, zu dem sich Banken frisches Geld bei der Notenbank besorgen können, wurde ebenfalls um 0,25 Prozentpunkte auf 3,40 Prozent gesenkt. Im Juni hatte sie die Zinswende eingeleitet und dann im September nachgelegt. Aktuell wird unter den Währungshütern diskutiert, wie weit die Zinsen noch sinken sollen. Der nächste Zinsentscheid der Euro-Notenbank steht am 12. Dezember an.