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Arbeitsmarkt: Weniger offene Stellen im Jahr 2023

Mit durchschnittlich 206.400 vakanten Stellen weiterhin auf hohem Niveau. Das sind um 10,4 % weniger als im Jahr 2022.
Michael Neubauer
Arbeitsmarkt: Weniger offene Stellen im Jahr 2023
© ImmoFokus

Österreichs Unternehmen meldeten laut Statistik Austria im Jahr 2023 im Durchschnitt 206.400 offene Stellen. Das sind um 10,4 % weniger als im Jahr 2022, aber deutlich mehr als in den Jahren davor.

„Im Jahr 2023 waren im Durchschnitt 206 400 Arbeitsstellen unbesetzt. Das sind zwar um 24 000 weniger als im Jahr 2022, in dem so viele Stellen wie noch nie seit Beginn der Aufzeichnungen vakant waren, aber noch immer deutlich mehr als in den Jahren davor. Besonders gefragt waren Arbeitskräfte im Dienstleis- tungsbereich und im Verkauf, die mehr als ein Fünftel aller unbesetzten Jobs ausmachten. Dass Arbeits- kräfte fehlen, sehen wir auch an der Offene-Stellen-Quote: Von allen verfügbaren Stellen ist der Anteil an offenen Stellen 2023 zwar von 5,3 % auf 4,7 % zurückgegangen, aber bleibt damit weiter auf hohem Niveau“, so Statistik Austria-Generaldirektor Tobias Thomas.

Im Jahresdurchschnitt 2023 ging die Zahl der offenen Stellen insgesamt um 10,4 % im Vergleich zu 2022 zurück. Besonders deutlich war der Rückgang im Dienstleistungsbereich (−10,9 %) und im produzierenden Bereich (−18,7 %), während im öffentlichen Bereich mehr Stellen als 2022 ausgeschrieben waren (+7,9 %). Die meisten Stellenangebote gab es mit 122 700 im Dienstleistungsbereich, gefolgt von 49 600 im produ- zierenden Bereich und 34 200 im öffentlichen Bereich. Dabei machten Dienstleistungsberufe und Verkäufer:23,9 % aller offenen Stellen aus, Handwerksberufe 18,5 % und Techniker 17,2 %.

Zahl der offenen Stellen im Jahresverlauf 2023 kontinuierlich zurückgegangen

Im Verlauf des Jahres 2023 gab es einen Höchststand der offenen Stellen im 1. Quartal mit 228 300. Seitdem wurde ein stetiger Rückgang der gemeldeten unbesetzten Stellen mit 214 000 im 2. Quartal, 202 300 im 3. Quartal und zuletzt 181 000 im 4. Quartal verzeichnet. Im 4. Quartal hat sich die Anzahl der vakanten Stellen demnach im Vergleich zum 3. Quartal um 10,5 % verringert. Nach Wirtschaftsbereichen wurden im 4. Quartal im Dienstleistungsbereich 107 900 offene Stellen (−10,2 %), im produzierenden Bereich 42 100 offene Stellen (−8,8 %) und im öffentlichen Bereich 31 000 offene Stellen (−13,9 %) gemeldet.

Vor allem Vollzeitstellen ausgeschrieben

Im Jahr 2023 waren 81,4 % der ausgeschriebenen Stellen Vollzeitstellen. Rund vier von zehn (42,9 %) der gemeldeten offenen Stellen (Vollzeit und Teilzeit) hatten ein voraussichtliches Bruttoeinkommen von € 2 400 oder höher, im Vorjahr war dies bei lediglich 36,1 % der offenen Stellen der Fall.

Bei der Mehrheit der gemeldeten Stellen (43,7 %) war aus Sicht der Unternehmen ein Pflichtschulabschluss bzw. keine schulische Mindestqualifikation erforderlich, für 27,7 % wurden Personen mit Lehrabschluss ge- sucht. Bei 10,6 % der vakanten Stellen war eine Matura und bei 11,6 % der Stellen ein über die Matura hinausgehender Abschluss gewünscht.

Bei der Suchdauer gab es kaum eine Veränderung im Vergleich zum Vorjahr. Noch immer war rund jede vierte Stelle (28,1 %) nach Angaben der meldenden Unternehmen dauerhaft ausgeschrieben. Jeweils rund 17 % der Stellen waren seit drei Monaten bis unter sechs Monate bzw. sechs Monate und länger ausge- schrieben. Bei 24,5 % der unbesetzten Stellen wurden seit einem Monat bis unter drei Monate gesucht. Nur 13,7 % der Stellen waren weniger als einen Monat ausgeschrieben.