„Die Sorge vor dem Gaslieferstopp durch die Ukraine zeigt, wie unsicher und verletzlich die österreichische Energieversorgung eigentlich ist“, sagt Herbert Paierl, Vorstandsvorsitzender von Photovoltaic Austria (PV Austria). „Wir müssen raus aus diesen Abhängigkeiten. Die Menschen und die Wirtschaft brauchen auf Perspektive auch wieder stabile Strompreise. Die einzige Chance dafür ist der Ausbau erneuerbarer Energie. Dafür benötigen wir einen klaren und stabilen Kurs. Dieser Kurs muss über Legislaturperioden hinweg halten und darf nicht davon abhängig sein, welche Partei gerade in der Regierung ist, oder auf der Oppositionsbank sitzt.“ Immerhin schafft die PV-Branche mit dem Jahressoll von 2 Gigawatt mindestens 3,3 Milliarden Euro Umsatz, 1,6 Milliarden Euro an heimischer Wertschöpfung und rund 10.000 Arbeitsplätze in Österreich.
„Österreich fördert fossile Energie jedes Jahr mit 5,7 Milliarden Euro“, sagt Vera Immitzer, Geschäftsführerin von Photovoltaic Austria. „Davon fließt praktisch jeder Euro ins Ausland. Jetzt so zu tun, als würden die 200 Millionen Euro an Steuerkürzung für kleine PV-Analgen das Land an den Bettelstab bringen, ist lächerlich. Wenn die Rahmenbedingungen und die Förderungen stimmen, ist Photovoltaik der schnellste und sicherste Weg in die Energiewende und auch der einzige, den die Bürger selbst gehen können. Ein Förderstopp wäre jetzt Gift für den PV-Ausbau. Was wir brauchen sind klare Förderverhältnisse und zielgerichtete Förderungen.“
Höhere Stromrechnungen ab 1. Jänner 2025: Mehr an Steuern und Abgaben als für den Netzausbau
Ab 1.1.2025 werden die Stromrechnungen für Unternehmen und Haushalte deutlich steigen. Ein Blick auf die (dann höheren) Stromrechnungen zeigt, dass für den bezogenen Strom und für Steuern und Abgaben deutlich mehr zu zahlen ist als für den Netzausbau.
„Bisweilen hört man ja, dass die Erneuerbaren Schuld sind an den höheren Stromrechnungen. „Diesen Schuh ziehen wir uns aber wirklich nicht an. Erstens würden die Netzkosten weniger steigen, wenn nicht manche das E-Wirtschaftsgesetz blockiert hätten. Zweitens müssen die Netze ohnehin ausgebaut werden - die Hälfte der Kosten sind Regelinvestitionen. Und drittens macht die Steigerung der Netzentgelte für einen typischen Haushalt 70 Euro im Jahr aus - das ist weniger als eine Tankfüllung und das muss der Netzausbau, als Rückgrat für den Wirtschaftsstandort, wert sein.“
Fünf-Punkte-Zukunftsagenda für mehr Wachstum, Wohlstand und Nachhaltigkeit:
# 1 Klares Bekenntnis zu einem neuen Energiesystem für mehr Planungssicherheit und einen modernen Rechtsrahmen:
# 2 Optimierte Netze und Netzausbau, um den Wirtschaftsstandort sicher mit leistbarem Strom zu versorgen:
# 3 Raum für Sonnenstrom durch aktive Energieraumplanung
# 4 Start der Flexibilitätsrevolution
# 5 Weg mit dem Genehmigungs-Wirrwarr
Die Langversion der Zukunftsagenda finden Sie unter: www.pvaustria.at/zukunftsagenda