Der Jahresbeginn 2021 verlief aufgrund mehrerer Infektionswellen ruhiger als erwartet. Im zweiten Quartal begann sich der Büroflächenumsatz jedoch zu erholen und zeigte im weiteren Verlauf des Jahres eine kontinuierliche Verbesserung. Im dritten und vierten Quartal waren Anzeichen einer Normalisierung zu erkennen. Dies ergibt eine Analyse von BNP Paribas Real Estate.
Die meisten Märkte verzeichneten einen starken Anstieg des Flächenumsatzes, z.B. Barcelona (+85 % im Vergleich zu 2020), Zentral-London und Brüssel (jeweils +46 %), Zentral-Paris (+36 %), Mailand (+34 %) und die 6 wichtigsten deutschen Städte* (+27 %). Allerdings verzeichneten einige europäische Städte weiterhin Rückgänge, darunter Amsterdam, Luxemburg, Warschau und Dublin.
Im Jahr 2021 sind die ersten Schritt in Richtung Markterholung erfolgt und für 2022 ist mit einer Fortsetzung dieses positiven Trends zu rechnen. In den kommenden Monaten dürfte sich die Anmietungstätigkeit auf allen Märkten beschleunigen, jedoch dürfte das Vorkrisenniveau vorerst noch nicht überall wieder erreicht werden. Im kommenden Jahr gehen wir von den folgenden Flächenumsatzzahlen aus:
Nach einem starken Anstieg im Jahr 2020 sowie in der ersten Jahreshälfte 2021 stabilisieren sich die Leerstandsquoten auf dem Büromarkt seit Ende des zweiten Quartals 2021 dank der fortschreitenden Erholung des Flächenumsatzes. Auf den meisten Märkten ist eine Zweiteilung festzustellen: Zum einen sehen wir einen Angebotsengpass in zentralen Lagen und bei Neubauten, zum anderen sind wesentlich höhere Leerstandsraten in Büroquartieren am Stadtrand zu beobachten, da die Unternehmen nach wie vor erstklassige Gebäude und erstklassige Lagen präferieren. Die Gesamtleerstandsrate in Europa lag Ende 2021 bei 7,3 %. Dies ist ein Anstieg von 50 Basispunkten gegenüber Ende 2020. Die größten Veränderungen zwischen 2020 und 2021 wurden in Warschau (+280 Basispunkte), Zentral-Paris (+110 Basispunkte), Berlin und Dublin (jeweils +100 Basispunkte) verzeichnet, wobei Berlin unter allen analysierten Märkten mit aktuell 3,4 % weiterhin die niedrigste Leerstandsquote aufweist.
Trotz der deutlich gesunkenen Anmietungstätigkeit im Zuge der Corona-Pandemie, konnten sich die Spitzenmieten insgesamt behaupten. Für die meisten der analysierten Märkte können stabile und oftmals auch höhere Spitzenmieten als zu Vorkrisenzeiten vermeldet werden. Treiber der Entwicklung ist die Kombination aus anhaltend hoher Nachfrage und weiterhin spürbarer Angebotsknappheit in den Top-Bürolagen. Am stärksten stiegen die Mieten in Luxemburg (+10 %) und Berlin (+8 %). Es folgen Zentral-London und Warschau (+4 %), Zentral-Paris (+3 %), Amsterdam, Mailand und Brüssel (jeweils +2 %).
Die europäischen Investmentmärkte haben sich 2021 spürbar erholt. Über alle Anlageklassen hinweg wurde ein Plus von 15 % auf 272,7 Mrd. € registriert. Dieser Anstieg ist darauf zurückzuführen, dass die europäischen Länder die Pandemie allmählich in den Griff bekommen haben, vor allem durch Impfkampagnen und rückläufige Infektionszahlen im Sommer. Für die meisten europäischen Städte kann im Spitzensegment eine Rückkehr zur Renditekompression beobachtet werden. Ausgenommen davon sind Paris, Amsterdam und Dublin mit stabilen Renditen und Warschau mit steigenden Renditen.
„Der Großteil der Länder hat von der Markterholung profitiert, darunter z.B. Großbritannien, Deutschland, Spanien sowie die Nordics-Region, während andere Länder wie Frankreich, Belgien oder die Niederlande noch dem Vorkrisenniveau hinterherhinken. Büroflächen sind nach wie vor die beliebteste Anlageklasse bei Investoren, insbesondere in Frankreich und Deutschland. Mit einem Investitionsvolumen von 106 Mrd. € im Jahr 2021 (+10 % vs. 2020) befindet sich der Büromarkt auf dem Weg der Erholung nach der Pandemie,” sagt Larry Young, Head of International Investment Group bei BNP Paribas Real Estate.