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Europäische Büromärkte zeigen sich widerstandsfähig

Die Leerstandsquote in Europa lag bei insgesamt 7,4 Prozent zum Ende des dritten Quartals 2022, was einem leichten Plus um zehn Basispunkte gegenüber dem Vorjahr entspricht.
Amelie Miller
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Nach einem sehr ermutigenden Jahresabschluss 2021 setzte sich die Erholung auf den europäischen Büromärkten im Jahr 2022 fort. Angetrieben wurde diese Entwicklung durch die Nachfrage nach hochwertigen, flexiblen Büroflächen, die sich besser für neue hybride Arbeitsformen eignen.

Der Flächenumsatz der 17 wichtigsten europäischen Märkte belief sich in den ersten neun Monaten 2022 auf 6,9 Millionen Quadratmeter. Dies entspricht einem Plus von etwa 30 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum und ist hauptsächlich auf ein besonders dynamisches erstes Halbjahr zurückzuführen.

Der Flächenumsatz in den 25 analysierten europäischen Städten verzeichnete in den ersten drei Quartalen 2022 gegenüber dem Vorjahr einen Anstieg von 29 Prozent und entsprach damit in vielen Märkten wieder dem langfristigen Durchschnitt oder übertraf diesen sogar.

Die Erholung des Vermietungsgeschehens war besonders in Dublin (+175 % im Vgl. zu Q3 2021), Zentral-London (+77 %), Warschau (+54 %), Luxemburg (+44 %) und in den sechs wichtigsten deutschen Städten (+22 %) zu beobachten.

Investitionsvolumen weiterhin hoch

Bis zum Ende des dritten Quartals 2022 wurden 304 Milliarden Euro investiert. Im Vergleich zum 2. Quartal ging das Investitionsgeschehen zwar zurück (-3 %), dennoch ist bei Betrachtung der ersten neun Monate des Jahres, in denen fast das Rekordniveau von 2019 erreicht wurde, ein positives Wachstum zu verzeichnen.

„Erfahrungsgemäß ist im vierten Quartal das höchste Investitionsgeschehen zu erwarten, was für das Jahr 2022 insgesamt einen Anstieg bedeuten könnte. Dieser Trend gilt zwar für alle Anlageklassen, aber Büros erzielten bereits zum Ende des dritten Quartals ihren Fünfjahresdurchschnitt mit einem Plus von drei Prozent, was vor allem auf die hohe Aktivität in den zentralen Citylagen zurückzuführen ist.”
—Laurent Boucher, Präsident von BNP Paribas Real Estate Advisory

Nach einer langen Phase der Renditekompression ist der Markt in eine neue Phase der Dekompression eingetreten, für welche die Inflation, der allgemeine Zinsanstieg der Staatsanleihen sowie die insgesamt gestiegenen Finanzierungskosten verantwortlich zeichnen. Die Höhe des Renditeanstiegs fällt je nach Gebäudequalität und Gebäudegröße sehr unterschiedlich aus.