Grundlage der Erhebung für den Häuserpreisindex sind die von Privathaushalten getätigten Käufe von neuen und bestehenden Häusern sowie Wohnungen, wobei die tatsächlichen Transaktionspreise erfasst und quartalsweise ausgewertet werden. Nach starken Anstiegen im 2. Quartal (+2,4 Prozent zum Vorquartal) und 3. Quartal (+2,7 Prozent zum Vorquartal) zeichnete sich im 4. Quartal mit +0,4 Prozent ein leichter Rückgang der hohen Preisdynamik ab.
Die allgemeine Inflationsrate von Verbraucherpreisen, die sich auf die Preisveränderungen von Konsumgütern bezieht und Preise von Vermögenwerten wie Häuser und Wohnungen nicht berücksichtigt, stieg 2020 um lediglich 1,4 Prozent.
"Im Corona-Jahr 2020 hat die Nachfrage privater Haushalte auf dem Wohnimmobilienmarkt deutlich angezogen. So wurden um 5,7% mehr Wohnungen und Häuser durch private Haushalte gekauft als noch ein Jahr zuvor. Besonders gefragt waren Wohnungen im ländlichen Raum, hier legten die Käufe um ein Fünftel zu. Mit der Nachfrage stiegen auch die Preise: Gegenüber 2019 verteuerten sich Häuser und Wohnungen mit einem Plus von 7,6 Prozent. In den letzten zehn Jahren wurde dieser Preisanstieg lediglich im Jahr 2016 übertroffen", so Statistik-Austria-Generaldirektor Tobias Thomas.
Die von Haushalten zu Wohnzwecken erworbenen Häuser verzeichneten den höchsten Preisanstieg mit +8,9 Prozent im Vorjahresvergleich (2019: +4,6 Prozent, 2018: +3,8 Prozent). Die bestehenden Eigentumswohnungen lagen mit +7,2 Prozent leicht darunter (2019: +6,7%, 2018: +6,4 Prozent). Kombiniert ergab sich für den Teilindex des bestehenden Wohnraums im Jahr 2020 ein Anstieg von 8,0% (2019: +5,7 Prozent, 2018: +5,3 Prozent). Der Teilindex "Kauf von neuem Wohnraum", der die Preisentwicklung von neuen Wohnungen und Fertighäusern abbildet, stieg im Jahr 2020 um 6,4 Prozent gegenüber 2019 (2019: +6,0 Prozent, 2018: +3,2 Prozent).