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Die Sorge um die wirtschaftliche Lage ist laut jüngstem Gallup Corona- Barometer* deutlich gestiegen. Während vor einem Jahr 41 Prozent der Österreicher der Meinung waren, die Maßnahmen zur Pandemiebewältigung werden zu massiven wirtschaftlichen Folgen führen, sind es mittlerweile 65 Prozent. Deutlich verschlechtert hat sich auch die Einschätzung der Coronapolitik: Im November 2020 hatte Österreich aus Sicht von 42 Prozent der Befragten mehr Erfolg bei der Krisenbewältigung als andere EU-Länder, aktuell beträgt dieser Anteil 28 Prozent.
Gründe für schlechte Wirtschaftslage
Dass Österreich durch die Krise einen größeren wirtschaftlichen Schaden erlitten hat als die meisten anderen Staaten in der EU, liegt für die Österreicher in erster Linie daran, dass das Land stärker vom Tourismus abhänge (67 Prozent) und dass durch Onlineshopping viel Geld ins Ausland abgeflossen sei (58 Prozent). 48 Prozent sehen die schlechte Wirtschaftslage darin begründet, dass sich die Österreicher zu wenig an die Corona-Maßnahmen gehalten haben, 45 Prozent im planlosen Handeln der Regierung. Nur 25 Prozent führen die derzeitige Wirtschaftslage auf die mangelnde Ausgabebereitschaft zurück.
Innovation gezielt fördern
In Bezug auf die Bewältigung der Krise sprechen sich 46 Prozent der Österreicher dafür aus, nur zukunftsfähigen Unternehmen aus der Krise zu helfen und gleichzeitig Innovation und neue Geschäftsmodelle zu fördern. Lediglich 27 Prozent sind der Meinung, man solle bestehende Unternehmen ohne Einschränkungen durch staatliche Finanzierungshilfen retten. 11 Prozent der Befragten meinen, die Wirtschaft regle sich von selbst. Die Zustimmung zu einer gezielten Unterstützung von Unternehmen und Innovationsförderung liegt, ausgenommen FPÖ, bei Sympathisanten aller Parteien über 50 Prozent. Die FPÖ-Affinen bevorzugen hingegen zu 46 Prozent eine Staatshilfe nach dem Gießkannenprinzip.
Offenheit für grünen Neustart
Den wirtschaftlichen Neustart mit einer Bekämpfung des Klimawandels zu verbinden, halten 47 Prozent der Österreicher uneingeschränkt für sinnvoll. Weitere 34 Prozent können dieser Strategie durchaus etwas abgewinnen, wenn Umweltauflagen die Wirtschaft nicht behindern. Rund ein Fünftel bevorzugt andere Bewältigungsstrategien oder hat dazu keine Meinung. Abhängig von der Parteiaffinität ergeben sich bei diesem Thema große Differenzen: Während die Anhänger der Grünen (80%), der SPÖ (61 Prozent) und der NEOS (59 Prozent) mehrheitlich zum uneingeschränkten Green Deal tendieren, ist ein nachhaltiger Wiederaufbau für die Mehrheit der ÖVP- und FPÖ-Affinen nur dann vertretbar, wenn er die Wirtschaft nicht beeinträchtigt (47 Prozent und 41 Prozent).
„Obwohl viele Menschen unter den Einschränkungen des Lockdowns leiden, ist die Sorge um den Klimawandel nicht kleiner geworden. Vielmehr hat die Krise das Bewusstsein für Nachhaltigkeit geschärft. Diese schlägt sich in vielen Lebensbereichen nieder, etwa der Mobilität, dem Einkaufsverhalten, dem Konsumverhalten als Ganzes. Die Krise ist ein Katalysator für den Wirtschaftswandel“, fasst Andrea Fronaschütz, Leiterin des Österreichischen Gallup-Instituts zusammen.