In Schlieren bei Zürich wurde das Büro- und Laborgebäude 2226 JED fertiggestellt. Es basiert auf dem 22·26-Prinzip von Baumschlager Eberle Architekten, das ohne klassische Klimatechnik auskommt und dauerhaft stabile Innentemperaturen zwischen 22 und 26 Grad ermöglicht. Ziel ist es, Komfort, Effizienz und Nachhaltigkeit zu verbinden.
„Ich habe mich noch nie so komfortabel gefühlt bei einer Bauweise, die wir noch nie zuvor ausprobiert haben“, sagt Urs Baumann, Chief Investment Officer von Swiss Prime Site.
Das Konzept wurde von Dietmar Eberle entwickelt. Sein Ansatz: maximale Energieeinsparung bei minimalem Technikaufwand. „Es geht um Komfort. Energieersparnis und damit auch ökonomische Vorteile sind lediglich die willkommenen Folgen unseres Konzepts, das ressourcenarm funktioniert“, erklärt Eberle.
Das Gebäude ist Teil des JED-Areals – kurz für „Join. Explore. Dare.“ – einem Standort für Unternehmen und Start-ups mit Fokus auf Innovation. Es bietet Büro- und Labormietflächen sowie Gastronomie und Dienstleistungen. Ein erster Mieter ist Superlab Suisse.
Der Neubau besteht aus drei gestaffelten Baukörpern mit hofähnlichen Innenbereichen, Terrassen und einer weißen Kalkfassade. Die Außenwände sind 75 cm dick und bestehen aus zwei Ziegelschichten. Innenflächen wie Betondecken und Estrichböden speichern Abwärme, wodurch auf zusätzliche Heizsysteme verzichtet werden kann. Ein zentrales System misst CO2-Werte und Temperaturen, steuert automatisch Lüftungsklappen und sorgt so für frische Luft und gleichbleibende Temperaturen. Lediglich die Laborbereiche im Erd- und ersten Obergeschoss nutzen konventionelle Gebäudetechnik.
Beim Bau kamen Recyclingmaterialien wie zirkulit-Beton zum Einsatz, durch den über 10.000 Tonnen Primärressourcen eingespart und 83 Tonnen CO2 gebunden wurden. Das Gebäude ist auf Rückbau und Wiederverwertung ausgelegt.
Auch wirtschaftlich bietet das Konzept Vorteile. Auf herkömmliche Haustechnik kann verzichtet werden – dadurch sinken Planungs-, Beschaffungs- und Betriebskosten. Claudius Meinel von Rhomberg Bau AG betont: „Spannend beim JED-Neubau ist der Nachhaltigkeitsaspekt – vom Werkstoff über den Bau bis zum Betrieb.“
Mit 18.000 m² Bruttogeschossfläche ist das 2226 JED das bisher größte Projekt dieser Art und bildet den Abschluss der Arealentwicklung JED.