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OeNB: Wachstum der Wohnimmobilienpreise legte in Österreich im 4. Quartal 2020 weiter zu

Die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) analysiert in der aktuellen Ausgabe von „Immobilien aktuell – International“ die Entwicklungen des österreichischen Immobilienmarktes sowie des Immobilienmarktes in den Ländern der EU während der COVID-19-Pandemie. Österreich verzeichnete im vierten Quartal 2020 steigende Preise für Wohnimmobilien im Jahresabstand.
Michael Neubauer
Wohnen
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Auf dem österreichischen Immobilienmarkt hat sich der im Jahresverlauf 2020 verzeichnete Trend steigender Immobilienpreise im vierten Quartal fortgesetzt. Während der Auftrieb bei den Wiener Immobilienpreisen mit +9,4 Prozent im Vorjahresvergleich unverändert hoch blieb, übertraf die Preissteigerung in den übrigen Bundesländern mit +10,7 Prozent zu Jahresende den Wert des dritten Quartals (+9,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal). Damit ergab sich für Gesamtösterreich ein Plus auf +10,0 Prozent (nach 9,5 Prozent im dritten Quartal).

Hierfür waren vor allem die gestiegenen Preisniveaus der Einfamilienhäuser verantwortlich. Das mit der COVID-19-Pandemie stark genutzte Homeoffice dürfte den Wunsch nach Wohnen im Grünen bzw. mit Garten verstärken. Quartalsweise betrachtet schwächte sich die Dynamik der Immobilienpreise zuletzt ab: Nach Steigerungen um jeweils rund 3 Prozent im Vorquartalsabstand im zweiten und dritten Quartal 2020 ging dieser Zuwachs auf rund 1 Prozent zurück. Der Fundamentalpreisindikator der OeNB für Wohnimmobilien für Österreich verzeichnete im vierten Quartal 2020 dementsprechend einen weiteren Anstieg.

Abgeschwächter, aber hoher Anstieg der Wohnimmobilienpreise in CESEE

 In den zentral-, ost- und südosteuropäischen EU-Mitgliedstaaten (CESEE) schwächte sich der (BIP-gewichtete) Anstieg der Wohnimmobilienpreise im Vorjahresvergleich während der COVID-19-Pandemie ab, ist aber durchaus hoch und liegt weiterhin deutlich über dem EU-Durchschnitt. Das Konsumentenvertrauen ist seit Ausbruch der Pandemie weit unter das Vorkrisenniveau gesunken, das Wirtschaftswachstum und die Arbeitslosenquote haben sich verschlechtert. Demgegenüber sind die Finanzierungsbedingungen noch immer förderlich für die Aufnahme von Wohnbaukrediten. Mit der Krise ging die Bautätigkeit in den CESEE-Ländern stark zurück und hat sich seitdem nur partiell erholt. Auch der Vertrauensindex des Bausektors lag Ende 2020 deutlich unter dem Vorkrisenniveau. Die Krise hat sich somit nachfrage- und angebotsseitig auf die Wohnimmobilienmärkte ausgewirkt, umfangreiche Unterstützungsmaßnahmen konnten allerdings bisher die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf diesen Sektor abfedern.

In den weiteren EU-Mitgliedstaaten hält der Anstieg der Wohnimmobilienpreise größtenteils an

Bei einem Großteil der weiteren EU-Mitgliedstaaten1 ist die dynamische Zunahme der Immobilienpreise im dritten Quartal 2020 trotz der COVID-19-Pandemie ungebrochen. Eine zum Teil deutliche Verschlechterung der Leistbarkeit von Wohnimmobilien war insbesondere im zweiten Quartal 2020 zu verzeichnen. Der mit dem Einsetzen der COVID-19-Pandemie festzustellende Einbruch der Neuvergabe von Wohnbaukrediten drehte ab Mai 2020 wieder tendenziell in eine positive Richtung. Nachdem im Frühjahr 2020 sowohl die Bautätigkeit als auch der Vertrauensindex im Baugewerbe (Ausnahme: Deutschland) ihren Tiefpunkt erreicht hatten, war in einigen der weiteren EU-Mitgliedstaaten ab dem Frühsommer eine rasche Erholung erkennbar.