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Österreich erzielt in schwierigem Umfeld ein Leistungsbilanzplus

Trotz schwieriger Rahmenbedingungen beträgt der Leistungsbilanzüberschuss 11,7 Milliarden Euro bzw. 2,4 % des BIP.
Michael Neubauer
Österreich erzielt in schwierigem Umfeld ein Leistungsbilanzplus
© ImmoFokus

Dieses Ergebnis resultiert einerseits aus dem Güterhandel, der – bei deutlich geringeren Ein- und Ausfuhren – per Saldo ein höheres Plus ergab als im Jahr zuvor. Andererseits sorgte der Tourismus neuerlich für stabile Einkünfte und erreichte gemessen an der Zahl der Ankünfte wieder jenes Gästeniveau, das vor Ausbruch der Pandemie verzeichnet worden war. Die anhaltenden Leistungsbilanzüberschüsse der letzten zwei Jahrzehnte ermöglichten entsprechende Kapitalveranlagungen im Ausland, die 2024 zu einem historischen Rekordstand der dort gehaltenen Finanzaktiva führten.

„Das Leistungsbilanzplus des Jahres 2024 in Höhe von 11,7 Milliarden Euro (2,4 % des BIP) wurde in einem äußerst herausfordernden, rezessiven Wirtschaftsumfeld sowie unter dem Eindruck budgetärer Belastungen und eines gebremsten Welthandels erzielt. Es reiht sich in eine lange Serie von Überschüssen ein und belegt damit die langfristig hohe Wettbewerbsfähig der heimischen Exportwirtschaft. Getragen ist das Leistungsbilanzplus von Tourismus und Güterhandel – wenngleich Ein- und Ausfuhren deutlich zurückgegangen sind“, erklärte Edeltraud Stiftinger, Vize-Gouverneurin der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB), im Rahmen der heutigen Pressekonferenz. „Die derzeit von den USA ausgehenden globalen Handelskonflikte schlagen sich im Ergebnis des Jahres 2024 nicht nieder, werden Österreichs Außenhandel künftig aber sowohl direkt als auch auf indirektem Weg – insbesondere durch über Deutschland verlaufende Lieferketten – treffen“, ergänzte Stiftinger. „Schätzungen der OeNB lassen erwarten, dass die bisher angekündigten Zollmaßnahmen der USA die reale Wertschöpfung Österreichs um bis zu 0,3 % verringern wird.“

Das Ergebnis aus dem Handel Österreichs mit Gütern und Dienstleistungen trug im Jahr 2024 mit 13,8 Milliarden Euro oder 2,9 % zum Bruttoinlandsprodukt bei (Außenbeitrag). Die Güterexporte sanken nominell um 8,1 Milliarden Euro auf 189,5 Milliarden Euro (-4,1 %), die Importe gingen sogar um 12 Milliarden Euro auf 181,6 Milliarden Euro (-6,2 %) zurück. „Österreichs Exporteure mussten 2024 empfindliche Einbußen in vielen wichtigen Branchen hinnehmen, allen voran im Maschinenbau und der Fahrzeugindustrie“, erläuterte Johannes Turner, Direktor der OeNB-Hauptabteilung Statistik.