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Preissprung in der Wiener Innenstadt

Die Preise für „gebrauchte“ Eigentumswohnungen sind im Vorjahr mit einem Plus von 24 % gegenüber 2020 sprungartig gestiegen, berichtet Otto Immobilien.
Michael Neubauer
Teures Innenstadt-Pflaster
Teures Innenstadt-Pflaster
© REMG

Die Preise für „gebrauchte“ Eigentumswohnungen sind im Vorjahr mit einem Plus von 24 % gegenüber 2020 sprungartig gestiegen:Nach Recherchen von Otto Immobilien für den neuen Wohnungsatlas lag der durchschnittliche Preis pro Quadratmeter bei 10.800 Euro pro Quadratmeter und hat damit erstmals die magische 10.000 EUR-Grenze überschritten.

Für Erstbezugswohnungen im Eigentum wurden durchschnittlich 13.600 Euro pro Quadratmeter bezahlt. Die Preise im oberen Segment zeigten sich aufgrund des geringen Angebotes zuletzt deutlich volatiler und hatten sich in den letzten Jahren mit einem Plus von 2,7 % seitwärts entwickelt, berichtet Christopher Kmen, Senior Analyst bei Otto Immobilien Research.

2021 war nach Recherchen von OTTO Immobilien mit einem Umsatz von 296 Millionen ein verkaufsstarkes Jahr, was vor allem auf das Projekt Kayser zurückzuführen sei. „Trotz fortlaufender Einschränkungen aufgrund der Pandemie hat sich 2021 als krisenresistent erwiesen, und konnte umsatzmäßig an das Erfolgsjahr2019 anschließen“, erläutert Kmen.

Allerdings hatten die Corona-bedingten Reisebeschränkungen durchaus Konsequenzen: Internationale Kunden bleiben weiterhin die Ausnahme, rund 90 % aller City-Transaktionen der letzten drei Jahre gehen auf das Konto heimischer Käufer. Danach folgen Investoren aus Deutschland mit einem Anteil von 2,2 % sowie Investoren aus den restlichen EU-Staaten. „Die internationale Käuferschaft ist angesichts pandemiebedingter Einschränkungen und politischer Krisen zwar deutlich zurückhaltender, ihre stetige Nachfrage lässt aber darauf schließen, dass sie lediglich auf „Warteposition“ ist“, zeigt sich Sonja Kaspar, Abteilungsleiterin Immobilienvermarktung Wohnen, optimistisch.

Neue Wohnbau-Projekte gibt es in der Wiener Innenstadt aktuell nicht, die Pipeline ist leer. Eine attraktive Alternative zum Neubau ist nach ihren Worten vor allem bei internationalen Interessenten die hochwertig renovierte und ausgestattete Altbauwohnung - mit hohen Räumen, Kastenfenstern, Flügeltüren etc.

Im 1. Bezirk gibt es laut Wohnungsatlas von Otto Immobilien derzeit 4.363 Eigentumswohnungen. Dieser Wert deckt sich mit dem letzten Update vom Herbst 2021, da es zurzeit keine neuen Projekte am Markt gibt und auch kein Wohnungseigentum begründet wurde. Die Nutzfläche aller Eigentumswohnungen beträgt damit in Summe ebenfalls erneut rund 455.674 m2 und die durchschnittliche Wohnungsgröße 104 m². Die meisten Wohnungen befinden sich im Schottenviertel (36 %), gefolgt vom Kärntnerviertel (29 %), dem Burgviertel (19 %) und dem Stubenviertel (16 %).