📊 Jänner bis August 2025 pro Monat durchschnittlich 1,4 Milliarden Euro an neuen Wohnbaukrediten vergeben
📊 Das ist ein Zuwachs von 44 % gegenüber dem Jahresdurchschnitt von 2024.
📊 2021 betrug die Neukreditvergabe für privaten Wohnbau durchschnittlich 2,1 Milliarden Euro pro Monat.
Nach einem historischen Tief Anfang 2024 steigt die Nachfrage privater Haushalte nach Wohnbaukrediten seit dem ersten Halbjahr 2024 wieder. 2024 war der Anstieg noch moderat, in den ersten drei Quartalen 2025 fiel er deutlicher aus. Im vierten Quartal 2025 soll sich diese Entwicklung gemäß den Erwartungen der befragten Banken abgeschwächt fortsetzten.
Hauptgrund für den Nachfrageanstieg sind die gesunkenen Zinsen – wesentlich bestimmt durch die Zinspolitik der EZB. Von Juni 2024 bis Juni 2025 hat die EZB ihren Leitzins schrittweise von 4 % auf 2 % gesenkt. Infolgedessen ist das Zinsniveau allgemein gesunken, und Kredite sind günstiger geworden.
Die laut Umfrageergebnissen gestiegene Nachfrage der privaten Haushalte nach Wohnbaukrediten hat auch zu einer gestiegenen Neuvergabe von Wohnbaukrediten durch die Banken geführt. Gemäß OeNB-Kreditstatistik wurden von Jänner bis August 2025 pro Monat durchschnittlich 1,4 Milliarden Euro an neuen Wohnbaukrediten vergeben (mit Spitzen von 1,6 Milliarden Euro im April und im Juli). Das ist ein Zuwachs von 44 % gegenüber dem Jahresdurchschnitt von 2024. Die gestiegene Nachfrage nach Wohnbaukrediten signalisiert eine weiterhin solide Neukreditvergabe in den nächsten Monaten. Eine ähnlich expansive Kreditentwicklung wie in den Jahren der Niedrigzinsphase bis Mitte 2022 ist aber auf absehbare Zeit nicht zu erwarten. Zum Vergleich: 2021 betrug die Neukreditvergabe für privaten Wohnbau durchschnittlich 2,1 Milliarden Euro pro Monat
Die Zentralbanken des Euroraums – in Österreich die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) – führen gemeinsam mit der Europäischen Zentralbank (EZB) seit Anfang 2003 viermal jährlich eine Umfrage über das Kreditgeschäft im Euroraum durch, um ihren Informationsstand über das Kreditvergabeverhalten der Banken, die Kreditnachfrage von Unternehmen und privaten Haushalten, sowie sonstige die Geldpolitik betreffende Themen zu verbessern. Dabei werden rund 150 führende Banken aus allen Ländern des Euroraums befragt, darunter acht Institute aus Österreich.